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OMNIA Nr. 9

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Februar 2018 - Ausgabe

Februar 2018 - Ausgabe #09 Ich seh für dich! Liebe ist Vertrauen. Liebe ist loslassen. Liebe ist Hingabe. Manchmal bedeutet Liebe auch aufstehen. Es ist immer auch ein Weitermachen. Gibt es in der Liebe falsch und richtig? Gibt es aufgeben? Eine Parabel über die Liebe. Anton ist bereit für das Abenteuer Skifahren. Seitdem er vier Jahre alt ist, fahren Anton und ich gemeinsam Ski. Heute ist er elf Jahre alt und ein richtig guter Skifahrer“, erzählt die Skilehrerin Andrea über ihren ganz besonderen Schüler. Anton ist nämlich von Geburt an blind. Mit vier Jahren kam er das erste Mal zu Andrea in den Skikurs. Von Anfang an hat sie ihn einzeln unterrichtet. Er sollte sich wohlfühlen, Geborgenheit spüren, sodass sich sein Vertrauen aufbauen konnte – in sich selbst, trotz der ungewohnten Ausrüstung, und in das, was Andrea ihm sagt. Jeder Skischüler – mit und ohne Handicap – muss das Geradeausfahren lernen und das Bremsen mit dem „Schneepflug“, so nennt man das Dreieck, das die Ski bilden, wenn man stehen bleiben will oder Kurven fahren. Andrea hat schon viele Menschen mit den unterschiedlichsten Handicaps betreut. Für viele gibt es mittlerweile die geeigneten Hilfsmittel, zum Beispiel sitzen Rollstuhlfahrer in Schalen und haben Ski an den Händen. Als Skilehrerin ist Andrea immer da und hält den Raum. An guten wie an schlechten Tagen, denn sie weiß, wie frustrierend es sein kann, wenn man hinfällt, immer wieder aufstehen muss, und von Neuem beginnen soll. Sie motiviert. Als Argentinierin hat sie Temperament und Lebensfreude im Blut. „Das geht schon!“, kommt immer wieder lachend über ihre Lippen. Seit Jahren betreut sie auch einen sehr stark körperlich und geistig gehandicapten Jungen. Heute ist er 14 Jahre alt und fährt Ski wie jeder andere auch. Für sie ist es selbstverständlich, für viele etwas ganz Besonderes und dabei muss man gar nicht wissen, wie das Skifahren geht. Foto: Shutterstock - © Andrea Drajzibner - © Annette u. Anton Baer - © Caroline u. Julia Maas 28

Foto: Shutterstock Was möchte dir diese Geschichte sagen? Spür einmal hinein. Hast du Vertrauen? In dich? In deine Beziehungen? In das Leben an sich? Wenn nein, warum nicht? Alles, was jetzt in dir hochkommt, möchte geheilt werden. Trau dich, diese Themen anzuschauen, denn nur so befreist du dich, und dein Leben wird leichter. In vielen Begegnungen des Alltags steckt die Liebe. Erkennst du sie? Andrea mit ihrer Skischülerin Julia. Schließ einmal deine Augen und stell dir vor, wie deine Füße in festen Schuhen stecken. Du hast lange Latten an jedem Fuß. Wenn du ein Bein hebst, spürst du das schwere Gewicht daran baumeln. Stell dir nun vor, wie du oben an einem Hang stehst und damit jetzt hinunterfahren sollst. Traust du dich? Ohne zu sehen, wo du hinfährst? Ohne zu sehen, was deine Ski machen? Sie könnten sich überkreuzen oder verkanten und du hinfallen. Das könnte wehtun. Ohne zu sehen, wann du überhaupt unten angekommen bist oder wie viel von der Strecke noch vor dir liegt? Ohne zu wissen, wer oder was sonst noch auf der Piste ist? Andere Fahrer, Schneehügel oder rutschige Eisflächen? Das braucht nicht nur eine große Portion Mut, sondern vor allem Vertrauen. Skischule Gaschurn-Partenen Entdecke die Skischule, die mehr bietet! Skikurse mit & ohne Handicap Mit Handicap Technische Neuerungen und spezielle Lehrmethoden ermöglichen nahezu jedem, Wintersport auszuüben – unabhängig von Art und Schweregrad der Behinderung. Bei uns werden Gäste mit und ohne Handicap von speziell ausgebildeten Skilehrern, fachkundig, sensibel und individuell in die Faszination Skifahren eingeführt. Andrea und Anton haben eine spezielle Beziehung. Sie sind ein Team. Sie gibt ihm über Zurufe das Signal, wann er die Kurve machen soll. Je nachdem, ob sie über ihre linke oder rechte Schulter ruft, neigt er den Kopf auf diese oder jene Seite. Dadurch kann der Körper folgen und durch diese Gewichtsverlagerung folgen die Ski dem Körper, sie machen die Kurve. Menschen ohne Handicap wird das Skifahren anders beigebracht, aber im Grunde funktioniert es genau gleich. Der Körper merkt sich Bewegungen, wenn er sie öfters trainiert hat, deshalb kann man das Skifahren auch nie verlernen. Man muss lediglich die Erinnerung wieder aktivieren. So wie jeder Skifahrer jeden Winter auf sein Können vom vorherigen aufbaut, macht es auch Anton. Dadurch wird er immer besser. Die Geschwindigkeit spürt er über seine Hände, die er beim Fahren weit von sich weggestreckt hält. „Wie jedes Kind liebt er es besonders, wenn wir schnell fahren“, lacht Andrea, die mittlerweile begeistert das ganze Skigebiet mit ihm erlebt. „Skifahren ist wunderschön und manchmal wie fliegen!“ Über Stock und Stein gibt es kein Halten mehr. Ist das Vertrauen einmal vorhanden, wird alles möglich. ANZEIGE • Skilauf mit blinden und sehbehinderten Menschen • Skilauf mit geistig behinderten Menschen • Skilauf mit Beinamputation • Krückenskilauf • Sitzender Skilauf mit Monoski oder Biski Skischule Gaschurn-Partenen Seilbahnstraße 87 b 6793 Gaschurn T +43 5558 8211 www.skischule-gaschurnpartenen.at info@skischule-gaschurnpartenen.at 29

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