Aufrufe
vor 3 Jahren

OMNIA Nr. 7

  • Text
  • Menschen
  • Licht
  • Liebe
  • Erde
  • Zeit
  • August
  • Natur
  • Welt
  • Energie
  • Omnia

August 2017 - Ausgabe

August 2017 - Ausgabe #07 entsteht, wenn jemand den göttlichen Mittelweg verlässt und das in der Schöpfung angelegte Gleichgewicht bricht. Weil sie mit der Störung und Spaltung eines natürlichen Gleichgewichts zusammenhängt, hat die spaltende Kraft immer zwei Aspekte: das Zuviel und das Zuwenig. Dunkelheit: Trennung vom Licht Das typische Beispiel für Dualität ist der Gegensatz von Gut und Böse oder „Licht“ und „Dunkelheit“ (nicht im physikalischen Sinn, sondern als symbolisches Bild von „Im-Licht- Sein“ und „Getrennt-vom-Licht-Sein“). Wenn man Dualität und Polarität gleichsetzt, führt dies zum Trugschluss, Gut und Böse seien nicht zu trennen, so wie bei der Elektrizität der eine Pol nicht von dem anderen zu trennen ist. Dies jedoch ist ein Irrtum, der einer Verwechslung der Ebenen entspringt. Man kann die zwei Pole der Elektrizität oder Yin-Yang (= Polarität) nicht mit Gut und Böse (= Dualität) gleichsetzen. Gut und Böse sind nicht gleichwertige Pole der Polarität, sondern gegensätzliche Aspekte der Dualität. Die typische Veranschaulichung hierfür ist die symbolische Dunkelheit: Dunkelheit ist das Gegenteil von Licht, aber Licht ist nicht das Gegenteil von Dunkelheit, denn die Abgrenzung erfolgt nur von Seiten der Dunkelheit. Nicht das Licht erzeugt die Dunkelheit, sondern die Kräfte, die sich vom Licht trennen – und dann entsprechende Ideologien formulieren, um sich selbst und ihr Verhalten zu rechtfertigen. Das Gute ist nicht abhängig vom Bösen Gut und Böse sind nicht gleichwertig, obwohl sie beide relativ sind. Relativ bedeutet „abhängig von Bedingungen; in Relation stehend“. Das Relative definiert sich nicht aus sich selbst heraus, sondern ist abhängig von höheren Kriterien, d. h. vom Urgrund, der Ganzheit. Das Gute ist nicht einfach deswegen gut, weil es das Gegenteil des Bösen ist. Das Gute ist gut, weil es in Resonanz mit der göttlichen Ordnung ist. Das Böse hingegen definiert sich durch die Negation des Guten, weshalb die negierende („negative“) Seite der Dualität immer aus zwei Einseitigkeiten besteht: dem Zuviel und dem Zuwenig. Das Gute ist das, was uns mit dem Urgrund und dem Schöpfungsgleichgewicht in Verbindung bringt bzw. in ihr hält, und es gibt immer zwei Wege, dieses Gute zu verlieren: durch ein Kippen ins „Zuviel“ oder ins „Zuwenig“. Deswegen kennen wir auch die Formulierung „zu viel des Guten“. Gut und Böse sind also nicht gleichwertig, weil das Relative nicht unabhängig existiert, sondern weil es immer in eine höhere Ordnung eingefügt ist. Im ganzheitlichen (theistischen) Verständnis sehen wir Gott als eine lebendige Ganzheit mit Bewusstsein und Willen, weshalb wir hier – und nur hier – einen klaren Maßstab des Unterscheidens haben, nämlich: Was dient der Schöpfungsordnung und dem Schöpfungsgleichgewicht und was nicht? Ersteres entspricht dem „Dein Wille geschehe“ und ist letztlich das, was wir Liebe nennen (bewusstes Verbundensein des Teils mit dem Ganzen). Das Gute steht in Resonanz mit dieser Ganzheit, wohingegen das Böse sich selbst abtrennt – so wie die symbolische Dunkelheit vom Licht. Das Gute definiert sich nicht durch sein Gegenteil, sondern durch seine Entsprechung mit der göttlichen Ordnung. Mit anderen Worten: Das Gute kann aus sich selbst heraus existieren, das Böse hingegen ist eine Verneinung der göttlichen Ordnung. Irrtum ist verfehlte Wahrheit, aber Wahrheit ist nicht einfach ein verfehlter Irrtum. Hass ist Mangel an Liebe, aber Liebe ist nicht einfach ein Mangel an Hass. Krieg ist Abwesenheit von Frieden, aber Friede ist mehr als nur Abwesenheit von Krieg. Das Böse ist die Kraft, die sich gegen die göttliche Ordnung wendet und als spaltende Kraft in die eine oder die andere Form von Einseitigkeit führt, bis in die Extreme. Das Spaltende und Einseitige soll nicht gerechtfertigt, aber auch nicht verteufelt werden, sondern geheilt! „Heilung“ bedeutet Wiederherstellung des gesunden Gleichgewichts und Hinführung zur Ganzheit. Das ganzheitliche Verständnis von Karma Der Urgrund des Lebens ist also nicht nur Einheit, sondern GANZHEIT. Die Ganzheit umfasst sowohl die Einheit, die Nondualität als auch die Vielheit, das Bewusstsein (Individualität = unteilbares, ewiges Sein als lebendige, bewusste Einheit, „Monade“) und damit verbunden das Mysterium des freien Willens. Dies ist entscheidend für das ganzheitliche Verständnis von Karma. Karma bedeutet nicht einfach Prädestination, wie im bereits erwähnten falschen Verständnis von Karma geglaubt wird. Karma bedeutet Kausalität, d. h. das Gesetz von Aktion und Reaktion auf der Grundlage der Polarität von Ursache und Wirkung. Und die wichtigste Ursache ist immer der Wille des Menschen. (Wie frei unser Wille ist, ist abhängig von der Reinheit unseres Bewusstseins.) Wird das Absolute 30

Foto: Shutterstock - Armin Risi nur als Einheit gesehen – ohne Willen und Bewusstsein –, hätten auch wir keinen freien Willen. Wir wären willenlose „Maschinen“ (Biocomputer) in einer sich selbst programmierenden Matrix von Aktion und Reaktion. Es stimmt: Es gibt keine Zufälle. Alles, was zwischenmenschlich geschieht, hat eine Ursache, und die Hauptursache ist der freie Wille. Wir haben immer die Möglichkeit, die Weichen neu zu stellen. Das Leben findet immer in der Gegenwart statt. Wir können jederzeit neue Karma-Ketten beginnen und auch alte Karma-Ketten auflösen. Das ist die Verantwortung, die mit dem freien Willen verbunden ist. Durch die Gesetze von Aktion und Reaktion kommen wir in bestimmte Situationen, aber die Gesetze zwingen uns nicht zu bestimmten Handlungen. Das Karma-Gesetz prädestiniert immer nur Situationen, aber nie Handlungen! (In der Reaktion wirkt die Prädestination, in der Aktion der freie Wille.) Selbst wenn jemand aufgrund eines früher erlittenen Unrechts die Möglichkeit bekommt, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist in der äußeren Situation immer auch der freie Wille und das Gewissen vorhanden, und diese inneren Stimmen sagen uns, was dem göttlichen Willen entspricht. Ob wir dementsprechend handeln oder nicht, ist unser freier Wille und unsere Verantwortung. Ist das Böse außerhalb von Gott? Wenn Gott die Ganzheit ist, umfasst „er“ alles, also auch das Böse, denn es gibt nichts außerhalb des Allumfassenden. Wenn wir diese heikle Wahrheit monistisch interpretieren, führt dies zur bereits dargelegten Rechtfertigung des Bösen. Das Böse ist „außerhalb“ von Gott, so wie Dunkelheit „außerhalb“ des Lichts ist, aber wenn die Mauern fallen, ist dort, wo Dunkelheit war, ebenfalls Licht. Um es paradox zu formulieren: Gott ist alles, aber nicht alles ist Gott. Oder bildlich ausgedrückt: Licht ist überall, aber nicht überall ist Licht, nämlich dort nicht, wo es dunkel ist. Aber „Licht ist überall“, deshalb kann es dort, wo es dunkel ist, auch wieder licht werden. Licht schafft keine Dunkelheit, lässt die Dunkelheit aber zu. Diese Differenzierung ist wichtig, denn hier entscheidet es sich, ob wir das Böse rechtfertigen oder es als solches erkennen, um es dadurch zu heilen. Solange wir es mit monistischen Philosophien rechtfertigen, stärken wir es – genauso, wie wenn wir Angst davor haben, es hassen oder es ignorieren. Die vorrangige Herausforderung in der heutigen Zeit ist die ANZEIGE Möchtest du die von Jonette Crowley entwickelte Heilmethode der Neuen Zeit erlernen? Erfahren, wie du Soul Body Fusion® für dich nutzen und an andere weitergeben kannst? Herzliche Einladung zum Soul Body Fusion® Workshop! Wann: 25. August 2017 Dauer: 9.30 – 17 Uhr Ausgleich: CHF 180 inkl. Zertifikat Kursort: NUEVA VISTA Praxis CH-9450 Lüchingen Leitung: Ursula Elbe zert. Soul Body Fusion® Lehrerin Mehr Infos und Anmeldung auf soulbodyfusion.ch +41 71 7772229 info@soulbodyfusion.ch Omnia August 2017.indd 1 19.06.17 08:54 allumfassende Heilung, sowohl in unserem eigenen Leben als auch in der Politik und in den Religionen, ebenso in der Beziehung von uns Menschen zu den Tieren und Pflanzen und zur Erde. So wie jede Praxis eine grundlegende Theorie voraussetzt, ist im Hinblick auf die globale Heilung und Bewusstseinserweiterung ein spirituelles Unterscheidungsvermögen von grundlegender Bedeutung. Armin Risi Armin Risi (geb. 1962) ist Philosoph, Sachbuchautor, Referent und spiritueller Berater. Er lebte als Mönch achtzehn Jahre in vedischen Klöstern in Europa und Indien, studierte die alten Sanskrit-Schriften und Schriften der westlichen und östlichen Mysterientraditionen. Er ist Autor von neun Grundlagenwerken zum aktuellen Paradigmenwechsel. Mehr Infos: armi-risi.ch 31

© Copyright - Omnia AG 2018
IMPRESSUM    |    AGB    |    DATENSCHUTZKLÄRUNG