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OMNIA Nr. 6

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NATUR RAUM Foto: Katrin

NATUR RAUM Foto: Katrin Schumann - Shutterstock auch besser nicht ins Kräuterbeet, denn er braucht Platz und nahrhaften Boden. Früher war er ausschließlich Heilpflanze, man rieb seine Wurzeln bspw. in Honig, der dann als Hustensaft diente. Als das „Penizillin der Küche“ hat er antibiotische Wirkung. Seine Senföle, die für den scharfen Geschmack verantwortlich sind, wirken schleimlösend bei Husten, regen die Bildung von Magensaft an, sind appetitanregend und fördern eine gute Verdauung. Hildegard von Bingen schätzte nicht nur die Wurzel – wie allgemein üblich –, sondern verwendete auch die Blätter. Der Meerrettich war bei ihr eine Pflanze, die die Fähigkeit hatte, den Körper gründlich durchzuputzen, allen „Dreck“ zu entfernen. Zum Schluss komme ich zu den sogenannten Mittelmeerkräutern Thymian, Salbei und Rosmarin. Sie alle benötigen einen sonnigen Platz im Kräuterbeet, einen durchlässigen Boden und keinen Dünger. Da sie von leichten und kargen Böden stammen, macht ihnen im Winter besonders die Nässe zu schaffen, nicht so sehr die Kälte. Selbst Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist bei uns winterhart, wenn er einen geschützten und trockenen Platz an einer Hauswand hat. Damit diese Kräuter ihre ätherischen Öle, Bitter- und Gerbstoffe ausbilden können, brauchen sie also karge und sonnige Standorte. Dünger vertragen sie in Maßen – zu viel davon geht immer auf Kosten der Qualität der Inhaltsstoffe, besonders des ätherischen Öls. Salbei (Salvia officinalis) ist eine Pflanze, die schon sehr lange kultiviert wird. Das ätherische Öl hat eine desinfizierende und krampflösende Wirkung und die Gerbstoffe haben eine unterstützende Wirkung bei Durchfällen. Als Tee zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündungen und Entzündungen im Hals und Rachenraum ist er altbekannt. Schon Hildegard von Bingen schätzte ihn als Pflanze, die alle Entzündungen aus dem Körper vertreibt, egal wo diese sitzen. Dazu bereitete sie einen Tee von nur einem Salbeiblatt auf einen Liter Wasser. Dieses wurde aufgekocht und beiseitegestellt, um es zehn Minuten ziehen zu lassen. Der Tee wurde über den ganzen Tag verteilt getrunken, denn Pflanzen wie der Salbei, mit viel ätherischem Öl und Gerbstoffen, können sehr leicht überdosiert werden und führen dann zu Magenbeschwerden. Dem Thymian (Thymus vulgaris) und der bei uns vorkommenden Art Quendel (Thymus pulegioides) schrieb Hildegard von Bingen die gleichen Qualitäten zu wie die Germanen und Kelten dem Bärlauch: Er gab Mut und Kraft. Wer konnte, badete bei den Römern vor der Schlacht in Thymian, um sich zu stärken. Schon sein Duft hat eine desinfizierende Wirkung, weshalb er zu den sogenannten „Bettstrohkräutern“ gehörte, mit denen bei der Geburt geräuchert und das Wochenbett ausgelegt wurde. Die Ägypter nutzten seine antiseptische Wirkung zum Einbalsamieren ihrer Toten. Das blühende Kraut ist eines unserer besten Hustenmittel, denn es enthält krampflindernde und keimhemmende ätherische Öle. Außerdem verfügt es überschleimlösende Saponine,weshalb Thymianauszüge in fast allenpflanzlichen Hustensäften vertreten sind. Es gibt noch viele Pflanzen, die eigentlich erwähnt gehören und die man im Garten haben sollte. Selbst die sogenannten „Unkräuter“ sind wertvolle Gesellen und man sollte auch ihnen einen kleinen Platz zugestehen, zumal man ihnen dann wesentlich gelassener begegnen kann. Der Löwenzahn gilt mit seinen Bitterstoffen z. B. als Ginseng des Westens und das Gänseblümchen stellt mit seinem Vitamin-C-Gehalt selbst Zitronen und Orangen in den Schatten. – Einfach in den Salat mischen und schon ist er angereichert mit dem Besten, was unsere Gärten und Wiesen auch ohne unser Zutun hergeben. Katrin Schumann Katrin Schumann ist Gartenbauingenieurin, Autorin und leidenschaftliche Fotografin aller Pflanzenwesen. Sie leitet Seminare u. a. zum Seelengarten, zur inneren Familie im Spiegel der Landschaft und bietet Pflanzenund Gartenreisen z. B. an die Ostsee. Mehr Infos: 4jahreszeiten-garten.de 41

Mai 2017 - Ausgabe #06 Begegnung mit Metatron In der Nähe von Bern findet man etwas ganz Besonderes. Im kleinen Dorf Mühlethurnen folgt Beatrice Jenzer ihrem Ruf: Sie bringt Energien des Universums auf die Erde. Mit der Venusblume hat alles angefangen. Sie misst einen Durchmesser von 13 Metern, ist im goldenen Schnitt angelegt und wurde am 21. Juni 2009 bei Vollmond eingeweiht. Seitdem findet jeden Monat bei Vollmond eine Begehung statt. Jeder, der mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen. Beim erstmaligen Gang in der Venusblume sollte sie fünfmal umrundet werden, für jedes Blütenblatt eine Runde. Begeht man sie im Uhrzeigersinn, holt man die Energie von der Venus auf die Erde, läuft man dagegen, aktivieren sich alle Venusblumen der Erde und weben ein Liebesnetz. Beatrice hat mir erzählt, dass ursprünglich ein Schwimmbad geplant war, jedoch wurde es baurechtlich nicht genehmigt. Nach einem Vortrag über die Venusblume von Werner Neuner kam sie mit der Idee nach Hause und setzte sie um. Dann ging alles Schlag auf Schlag – und den Pool gibt es mittlerweile auch. Im November 2011 wurde die Basis für das Labyrinth gelegt, im Juli 2012 Metatrons Würfel eingeweiht. Mittlerweile befinden sich auch eine Spirale und ein Steinkreis auf dem Grundstück, die von Beatrices Ehemann Hans-Rudolf gesetzt wurden. Jedes Symbol hat eine eigene Energie – und das ist deutlich spürbar. Beatrice erlaubt den Zugang in Metatrons Würfel nur unter Anleitung, denn die Kraft hält nicht jeder ohne Weiteres aus ... Aber der Reihe nach! Beatrice hat mich zunächst in die Venusblume geführt. Sie schritt voran, ich hinterher. Schweigend vorbei an kurzen Lavendelbüschen, Stiefmütterchen, dem Zentrum, das mit Herzen, Bergkristall und Rosenquarz geschmückt ist. „Im ersten Jahr haben wir violette Stiefmütterchen gepflanzt und sie wuchsen wie verrückt. An jedem anderen Platz in meinem Garten wurden sie von den Schnecken gefressen, nur in der Venusblume nicht“, erzählte mir Beatrice später. Jetzt ist der Weg zugewachsen und auf dem Rasenteppich geht man sanft dahin. Ich bin versucht, barfuß zu laufen, lasse es dann aber lieber bleiben und konzentriere mich auf die Gehmedi- 42

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