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OMNIA Nr. 4

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Februar 2017 - Ausgabe

Februar 2017 - Ausgabe #05 Göttliche Sexualität ist in unserem Verständnis körperlich gelebte Liebe zwischen zwei Menschen, die einen gemeinsamen Lebensweg gehen. Diese, auf sehr achtsame und bewusste Weise praktizierte Sexualität führt sowohl den Mann als auch die Frau ganz tief in sich selbst hinein. Sex wird so im gewissen Sinne zur Meditation - zu einem tiefen Eintauchen in das eigene und das gemeinsame SEIN. In dieser bewussten Verbindung von zwei Körpern und zwei Seelen erwacht die Paar-Seele. Als Paar-Seele bezeichnen wir das Energiewesen, welches das Paar gemeinsam durch ihr Leben und Lieben erschafft. Es ist wie ein gemeinsames Aurafeld. Die Seele der Frau begegnet der Seele des Mannes - und daraus entsteht aus einem tiefen JA füreinander und durch bewusstes Zusammen-SEIN eine weitere Energie: die gemeinsame Paar-Seele. Diese Energie wirkt wie ein tragendes Feld, sie wirkt stärkend und nährend auf das gemeinsame Leben - bis in den Alltag hinein. Meditation dient in jeder praktizierten Form dazu, vom Alltagsbewusstsein (oder wohl eher der Alltagsbewusstlosigkeit) loszulassen und in das bewusste SEIN einzutauchen. Achtsamkeit öffnet in der Meditation den Weg, um sich von außen nach innen zu wenden. Diese Achtsamkeit ist die stille, liebevolle und vor allem wertfreie Wahrnehmung dessen, was gerade geschieht. Sich selbst nicht nur als handelnder und denkender Körper wahrzunehmen, sondern das Gewahrsein auf die Ganzheit auszudehnen, ist deren Ziel. In dieser Form der stillen Meditation weitet der Meditierende seine Aufmerksamkeit auf das Feld in sich und um sich herum. Dieses Ausdehnen der Wahrnehmung ermöglicht es, sich als Körper-Geist- Seele-Wesen zu erkennen und in ein Gefühl der Unbegrenztheit einzutauchen. Sex auf „herkömmliche“ Weise gelebt, ist oftmals auf die luststeigernde, körperliche Reibung zweier Körper reduziert. Zielgerichtet dienen die Bewegungen, die Worte und Laute, die Berührungen und der Takt dazu, dass beide das Ziel „Orgasmus“ möglichst sicher - am besten gemeinsam - erreichen. Der Weg dorthin wird kaum wahrgenommen, da das ganze System auf das zu Erreichende fixiert ist. Die gefühlte Verbindung tritt (fast) immer in den Hintergrund, weil dem „Hinarbeiten“ auf den Orgasmus die ganze Aufmerksamkeit gewidmet wird. Das Handeln ist darauf ausgerichtet, eine Wirkung zu erzielen. Ist das Ziel erreicht, tritt Göttliche Sexualität ist ein lebendiger Austausch von lebendiger Liebe. Erschöpfung ein und der Genuss von wenigen Sekunden Erfüllung im „Big- Bang“ verklingt innerhalb kurzer Zeit. Es ist schwierig, diese Energie dann wirklich in den Alltag hinüberzutragen. In der göttlichen Sexualität geht es - ebenso wie in der Meditation - darum, in den jeweiligen Augenblick einzutauchen und diesen zu genießen. So reiht sich ein wundervoller Moment an den anderen. Dieser „Weg“ hat kein geplantes Ziel, auf das hingearbeitet werden müsste - vielmehr ist der Weg bereits das Ziel. Jede aus sich heraus entstehende Bewegung, jede Berührung, jeder Ton entsteht aus dem Moment und ist dem 52 ANZEIGE

NEUE PFADE Eine Übung zur Verbundenheit Folgende ganz einfache Übung kann euch ein Gefühl dafür geben, wie körperliche Verbindung zur Meditation werden kann: Fühle - weiterhin sanft und tief miteinander atmend - durch den Körper deiner Partnerin/deines Partners hindurch. Setzt euch dafür entspannt nebeneinander und haltet euch liebevoll an den Händen - seine Linke umfasst ihre Rechte; nicht zu fest und nicht zu locker. Fühlt, was für jeden von euch stimmig ist. Entspann dich immer mehr in euren gemeinsamen Atemfluss und das Gewahrsein dessen hinein. Öffne dich für die Möglichkeit, dass da ein gemeinsames Pulsieren von Energie sein könnte und nimm es wahr. Spür in dich hinein, welche Intensität für dich angenehm ist. Wenn du „zu fest“ zupackst, kann dir das zeigen, dass du eventuell Angst hast, etwas zu verlieren. Falls du „zu lasch“ umfasst, kann dich dies darauf hinweisen, dass du vielleicht Furcht hast, dich wirklich auf eine Verbindung einzulassen. Spür deinen Körper: deine Arme, deine Beine, deinen Rumpf, deinen Kopf - deinen ganzen Körper. Spür die körperliche, die geistige und die seelische Verbindung, die in und um euch schwingt. Verweile so lange in diesem Zusammen-SEIN, wie es stimmig ist. Vergiss die Zeit - SEI! Wenn die Zeit gekommen ist, löst euch ganz langsam aus der achtsamen Wahrnehmung eurer Verbindung, eures EINS-SEINs. Foto: Shutterstock Spür deinen Atem, wie er kommt und geht, ohne ihn verändern zu wollen. Spür, wie dein Atem und dein Körper (und dein SEIN - falls dir dies bereits möglich ist) sich gemeinsam bewegen. Sei voller Achtsamkeit, achtsames Gewahrsein auf das, was IST. Nun lasst euren Atem, langsam aber stetig mehr, einen gemeinsamen Atemrhythmus finden. Ohne dafür deinen Atem zu stoppen und anzugleichen, finden eure zwei Atembewegungen zusammen. Lass dich darauf ein, dass euer Atem sich langsam in einer gemeinsamen Atem- Welle zusammenfindet. Wie eine Welle, die sanft und tief kommt und sanft und tief geht, atmet es euch nun im gemeinsamen Rhythmus. Mit jedem Atemzug dehne nun deine Wahrnehmung immer mehr aus. Fühl deinen Körper von innen und fühl ihn bis zu seiner Außenfläche. Dehne dein „Fühlen“ über deine Körpergrenzen hinaus aus. Und dann kehrt achtsam in euer Alltagsbewusstsein zurück. Schweigt noch eine Weile gemeinsam. Blickt euch in die Augen oder tut, was auch immer für euch stimmig ist. Vielleicht trägt euch diese einfache Paar-Meditation auch in eine wundervolle sexuelle Erfahrung hinein. Für Paare, die die Sexualität aus ihrem Leben gebannt haben, sind solche Übungen besonders hilfreich. Sie können sich in diesem vorher festgelegten sicheren Feld wieder achtsam näherkommen. In solchen Partnerschaften ist es sehr wichtig, gangbare Schritte zu wählen. Obige Übung sollte dann mindestens fünf Abläufe lang rein auf das „energetische Händchenhalten“ begrenzt bleiben. Dies ist wesentlich, damit das Vertrauen geschützt wachsen kann. Als nächste Schritte ist zartes Streicheln und Berühren von nicht sexuellen Zonen ein sehr wertvoller Schritt, wodurch das Vertrauen wachsen und die Öffnung füreinander in einem behüteten Feld erfolgen kann. Als wundervoller Nebeneffekt erwacht die Sehnsucht nach mehr Körperkontakt im Laufe der Zeit ganz von selbst. Dem zarten Locken dieser Sehnsucht sollte dann auch achtsam gefolgt werden. Du solltest dem Wunder die Türe öffnen, damit es die Möglichkeit hat einzutreten! Isolde Maria Lippert 53

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