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OMNIA Nr. 4

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Februar 2017 - Ausgabe

Februar 2017 - Ausgabe #05 Heilige Quellen heilende Bäder Der bewusste Umgang mit Ressourcen führt zum Thema „Wasser“ und „Quellen“. Schon in der Steinzeit wurden sie als Tore zur Erde, zur Anderswelt verehrt. Was blieb davon übrig? Die Kelten betrieben einen Kult um die Quellen, der von den Römern aufgegriffen und weitergetragen wurde. Sie errichteten Altäre, Tempel und Badeanstalten und verehrten römische Götter und Göttinnen. Heute stehen meist Kirchen über oder an diesen Quellen, wodurch die Verehrung auch nach der Christianisierung noch stattfinden konnte. Quellen sind Eingänge zu Mutter Erde. Die Kelten glaubten, dass an ihren Pforten weibliche Naturwesen und -geister siedelten, darunter Quellnymphen, Feen, Elben, Wasserfrauen etc. Sie bewachten diese Eingangstore und besaßen magische Kräfte. Die Aufgabe dieser dem Menschen gut gesinnten Geister war es, das Leben zu schützen. Quellen verkörpern die weibliche Kraft. Das Wasser sprudelt aus dem Erdinneren hervor und wird dem Menschen geschenkt. Der Ort ist zugleich Mutterschoß, Geburtspforte, Eingang zur Anderswelt, zum weltinneren Universum. Die Quelle ist die direkte Verbindung von Himmel, dem Äther und der Hölle. Je urtümlicher sie ist, desto mehr spürt man die mystische Kraft des Platzes. Die katholische Kirche anerkennt nur ein heilendes Wasser: die Quelle der Grotte in Lourdes, die durch die Marienerscheinung von Bernadette Soubirous im Jahr 1858 entstanden ist. Nach dem Bad in diesem Wasser kam es zu einigen Wunder- oder Spontanheilungen, die von der katholischen Kirche genau aufgezeichnet wurden. Auch wenn durch andere Quellen keine Wunderheilungen dokumentiert sind, ist eine Waschung mit Quellwasser stets eine tiefgreifende Reinigung, die innerlich als auch äußerlich vollzogen werden kann. Die Verehrung und Anbetung von Maria, oder der Quellgöttin oder anderer Naturwesen sind ein Teil, der nicht nur im Glauben, sondern auch im Brauchtum zur Heil-Werdung gehört. Opfergaben, Rituale, Gebete und Gesänge sind sichtbare Zeichen dafür. Noch heute werden Münzen in Brunnen geworfen, verbunden mit einer Bitte an die Brunnengöttin, sie möge den Wunsch erfüllen. Vielleicht ist es dieser Fokus, die Zentriertheit in dem Moment, die Wunder möglich machen; die Intention, die Geste und die abschließende Handlung, die Reinigung selbst, die das Wunder bereiten. Foto: Manuela Immler 30

NATUR RAUM Die Quelle Bad Pfäfers in der Taminaschlucht Die Quelle wurde 1240 durch Zufall entdeckt. Die Kranken wurden damals vermutlich in Seilen die bis zu 70 Meter hohen Felswände zur Quelle abgeseilt. Heute führt ein Pfad in die Taminaschlucht, nur wenige Meter vom alten Bad Pfäfers entfernt. Über einen Stollen gelangt man zur Quellwassergrotte im Inneren des Felsens. Die Quelle gibt 7-10 Mio. Liter Wasser pro Tag. Die Begegnung mit einer Quelle Baden bedeutet, Altes überwinden und sich neu auf den Weg machen. • Begrüße die Quelle. • Reinige dich, indem du deine Hände und dein Gesicht wäschst. Bitte dabei um Transformation von allem, was jetzt bereit ist, von dir zu gehen. • Begegne der Quelle in Demut, Achtung und Bescheidenheit, denn sie ist das Tor zur Erde. Bringe deine Bitten vor und hinterlasse eine Opfergabe, z. B. ein Haarband, einen Kristall, Tabak etc. • Schließe deine stille Andacht mit einem Dank. 31

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