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OMNIA Nr. 4

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Februar 2017 - Ausgabe

Februar 2017 - Ausgabe #05 Foto: Shutterstock 18

Heile die Seele zuerst, dann können Geist und K örper folgen! Was bedeutet dieser Satz bzw. die „Seelenheilung“? Ist uns bewusst, was das heißt? enn wir an einem Punkt im Leben mit Krankheit oder starken Herausforderungen stehen, begegnen uns Menschen, denen wir noch nicht vergeben haben. Wir tragen eine unbewältigte Last mit uns herum, die so stark ist, dass uns unsere Seele einen Stillstand gewährt. Im Laufe der Zeit, als ich sehr krank war, ist mir bewusst geworden: Wenn ich diese Last nicht in der Vergebung loslassen kann, dann drückt sie mich so nieder, dass ich depressiv werde und mit Krank-heiten reagiere, die nicht erklärbar sind. Wir sind es unserer Gesundheit schuldig, dass wir uns Zeit nehmen, um uns zu fragen, ob es Menschen gibt, denen wir noch nicht vergeben haben oder ob wir nicht vergeben können. Wenn wir krank sind, fühlen wir uns sehr oft als Opfer und urteilen über andere, und das macht uns blind für unsere eigenen Fehler. Wir verlagern die Fehler auf andere Menschen und somit werden wir unfähig, sie bei uns zu entdecken. Um die Kraft der Vergebung zu verstehen, möchte ich folgende Geschichte erzählen: Ein Schüler kam einst zu seinem Meister und beklagte sich über die Menschen, die ihn in letzter Zeit beleidigt hatten oder unfreundlich zu ihm waren. „Fast jeden Tag begegnen mir Menschen, über die ich mich auf-regen muss, weil sie sich so dämlich verhalten oder weil sie mich beleidigen oder mich verletzen’’, klagte er. Der Meister ging kurz ins Nebenzimmer und kam mit einem Messer und einem Korb voller Kartoffeln zurück, die er dem Schüler überreichte. „Ich möchte, dass du an alle Personen denkst, die dich in letzter Zeit verletzt oder beleidigt haben. Dann ritzt du mit dem Messer den Namen jeder einzelnen Person in eine Kartoffel.’’ Dem Schüler fielen schnell einige Namen ein, und nach kurzer Zeit hatte er mehrere Kartoffeln beschriftet. „Gut’’, sagte der Meister. „Hier hast du einen kleinen Sack. Gib deine Kartoffeln da hinein und trage den Sack eine Woche lang überall mit dir herum. Dann komm wieder zu mir.’’ Der Schüler tat, wie der Lehrer ihm geheißen hatte. Anfangs empfand er das Tragen des Sackes nicht als besonders schwierig. Aber nach einigen Tagen wurde der Sack immer lästiger; außerdem begannen die angeritzten Kartoffeln zu stinken. Nach sieben Tagen begab sich der Schüler mit seinem Sack wieder zum Meister. „Hast du aus dieser Übung etwas gelernt?’’, fragte dieser. „Ich denke schon’’, antwortete der Schüler. „Wenn ich anderen nicht vergebe, trage ich diese Gefühle des Ärgers immer mit mir, genau wie die Kartoffeln. Und irgendwann verfault das Ganze auch noch. Also muss ich die Kartoffeln entfernen, indem ich 19

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