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OMNIA Nr. 3

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August 2016 - Ausgabe

August 2016 - Ausgabe #03 Wie wir verändern Foto: Shutterstock 64

NEUE PFADE „Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt willst.“ Wenn wir diese Veränderung leben wollen, bedeutet das: „Ich ändere mich selbst, ich entwickle mich laufend weiter, ich akzeptiere die Bewegung.“ Die Situation im System ist festgefahren, ganz gleich, ob wir sie aus dem Blickwinkel der Ökologie, der Politik oder der Wirtschaft betrachten. Dennoch können wir uns in jedem Augenblick immer für die Möglichkeit entscheiden, die der Veränderung, unserer persönlichen Entwicklung und der unserer Mitmenschen zugutekommt. In unserem Herzen sind wir frei. GEWALTFREIHEIT: Der gemeinsame Nenner Lange vor unserer Zeit, 1935, besuchte der Gründer des Internationalen Zivildienstes, Pierre Ceresole, Mahatma Gandhi und fragte, wie lange es denn brauche, bis man die Reichen besiegt habe. „Das ist es, worin ich mit dem Kommunismus nicht übereinstimme“, antwortete Gandhi. „Bei mir ist die ultimative Prüfung die Gewaltfreiheit. Wir müssen uns immer bewusst sein, dass wir einmal an der Stelle eines reichen Mannes sein können. Hinzu kommt, ich habe nicht das Recht anzunehmen, dass ich richtig liege und er falsch. Ich muss warten, bis ich ihn von meinem Standpunkt überzeugen kann. Ich weiß, dass 75 % freiwillig gegeben besser sind als 100 % erzwungen mit dem Bajonett. Gewaltfreiheit muss der gemeinsame Nenner zwischen uns sein.“ Nehmen wir an, Sie und ich treten einer Wohnungsgenossenschaft bei. Wir zahlen unser Erspartes als Eigenkapital ein, kaufen mit den anderen Genossen ein Grundstück und beantragen gemeinsam bei einer Bank, die ausschließlich in ethisch einwandfreie Unternehmungen investiert, einen Kredit. Der Zusammenhalt in der Gemeinschaft ist getragen davon, es besser zu machen: Wir retten das Grundstück vor den Spekulanten, wir finanzieren mit den besseren Banken und wir gründen eine solidarische Gemeinschaft. Dies alles tun wir inmitten einer Umwelt, die auf Konkurrenz ausgerichtet ist und schon zeigt, dass sie in das Stadium der Fehlsteuerung eingetreten ist. Das fühlen auch ganz viele Menschen, aber sie können es nicht konkret an Fakten festmachen. BEWUSSTSEIN: Die Regel des „Nicht-Verletzen“ Gandhi sagte: „Ich bin kein Sozialist und ich will die nicht enteignen, die Vermögen haben. Ich würde sonst meine Regel des ‚Nicht-Verletzen’ (Ahimsa) verlassen. Wenn jemand mehr besitzt als ich, lasse ich ihn. Aber so weit mein Leben geordnet werden muss, will ich es so halten, dass ich nichts besitze, was ich nicht brauche. Ich sehe den Tag des Gesetzes der Armen kommen, ob durch die Streitmacht von Armeen oder durch Gewaltfreiheit. Lasst uns dessen bewusst sein, dass physische Gewalt so vergänglich ist, wie der Körper vergänglich ist. Aber die Macht des Bewusstseins ist ewig, genauso wie das Bewusstsein ewig ist.“ Der Wortführer der Wohnungsgenossenschaft ist ein Sozialist. Er ist vollkommen davon überzeugt: „Wir sind die Besseren. Wir zeigen denen, wie es geht. Man muss nur wollen, dann verwirklicht es sich.“ Da er nicht vom Fach ist, kauft er das Grundstück zu teuer. Er beginnt zu bauen, ohne eine geschlossene Finanzierung zu haben und muss schließlich die Baustelle stilllegen, weil das Geld ausgeht. Für die Mitglieder steigen die Kosten, sie müssen Kapital nachschießen und später eine höhere Miete zahlen. GERECHTIGKEIT: Was es bedarf Zu der Zeit, als Mahatma Gandhi lebte, hatten 3 Millionen Inder nur eine Mahlzeit am Tag. Sie bestand aus einem Chapati, einem Fladenbrot ohne Fett, mit einer Prise Salz. Er war der Meinung: „Du und ich, wir haben nicht das Recht, irgendetwas Überflüssiges zu haben, bis sie besser gekleidet und ernährt sind. Du und ich, wir sollten es wissen, müssen unsere Bedürfnisse anpassen und sogar bereit sein, freiwillig zu hungern, damit sie versorgt, genährt und gekleidet sein können.“ „Selbstverstärkung“ ...nennt man das Stadium eines Systemprozesses, in dem sich mehrere Entwicklungen gegenseitig verstärken und nicht mehr ausgleichen können, weil die Steuerung gestört ist. Sie ist erforscht in den Wissenschaften Systemtheorie, System Dynamics und Kybernetik. „Kybernetes“ bedeutet im Griechischen der Steuermann. Im Beispiel der Wohnungsgenossenschaft erhöhen sich Kosten und Mieten, gleichzeitig wird die Vermögensposition der Mitglieder laufend ausgehöhlt („self-reinforcement“). Viele Wissenschaften, darunter die Medizin und die Biologie, kennen solche sich selbst verstärkenden Prozesse. Die Finanzkrise ist im Kern ein sich selbst verstärkender Prozess, der in den 1980er Jahren begann. 65

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