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OMNIA Nr. 3

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August 2016 - Ausgabe

August 2016 - Ausgabe #03 Was brennt ums Haus & doch nicht? Die Brennnessel Urtica Dioica Viagra des Wegrandes Donnernessel im Volksmund Zur Blutreinigung Küchenkraut mit viel Chlorophyll Die Brennnessel ist eine Pflanze, die jeder kennt. Sie bleibt in Erinnerung, weil die Berührung mit ihr schmerzhaft ist, deshalb kennen wir sie seit Kindesbeinen. Und seit unserer Kindheit machen wir meistens einen großen Bogen um sie. Allerdings ist sie eine wichtige Heilpflanze und trägt viele Mineralstoffe und Vitamine in sich, die unserem Körperhaushalt dienlich sind. Sie ist zunächst stark reinigend und entwässernd. Sie hilft, Gifte aus dem Körper auszuleiten. Darum hat sie auch in jeder Frühjahrskur ihren festen Platz, um die Schlacken des Winters zu entlassen. Die Brennnessel wächst von Frühjahr bis Herbst an Hecken und Scheunen, am Wegesrand und im Garten. Damit will sie uns auf ihre anderen Qualitäten aufmerksam machen. Auch deshalb kreuzten sich immer wieder unsere Wege, bis ich mich zu fragen getraute: Was will sie mir sagen? Sie ist eine aufrechte, stolze Pflanze. Entweder ist sie männlich oder weiblich oder beides gleichzeitig („einhäusig“). Ihre Samen sind reich an Vitamin C und wurden früher, zum Beispiel Pferden, zur Kräftigung verabreicht. Brennnesseln stehen meist in Gruppen, die sich großflächig ausbreiten, wenn man sie lässt. Sie lebt in der Gemeinschaft mit anderen Artgenossen und ist mit ihnen im Wurzelwerk verbunden. Sie ist kein Einzelkämpfer - und doch ist jede Pflanze bereit, für sich einzustehen. Sobald man sie berührt, brechen die feinen Härchen an der Blattoberseite und am Stängel ab und stechen in die Haut, wobei eine Mischung aus Ameisensäure, Serotonin und Histamin injiziert wird. Juckreiz und rote Pusteln sind die Folge. Je größer die Pflanze, desto größer der Juckreiz. Sie verteidigt sich - zum Beispiel gegen Pflanzenfresser, wie wir es sind. Gleichzeitig ist sie zärtlich mit anderen, denn sie dient Schmetterlingsraupen als Nahrungsquelle und Brutplatz. Die Brennnessel ist sehr stark. Sie lässt sich nicht verbiegen, wiegt nur sanft im Wind und hält jedem Wetter stand. Der Volksmund kennt sie als Donnernessel, und es wird ihr nachgesagt, vor Blitzeinschlag zu schützen. Zu Johanni wurde ein Büschel als Schutzsymbol in den Stall gehängt, fünf Blätter in der Hand vertreiben die Furcht, oder gleich den Teufel? Als Heilpflanze kannten sie schon die Römer, die sich zum Beispiel mit Brennnesselbüscheln schlugen, um Rheuma und Gelenksschmerzen zu behandeln (was übrigens auch von Sebastian Kneipp empfohlen wurde). Diese Methode regt die Durchblutung 44

NATUR RAUM WIRKUNG: harntreibend, entzündungshemmend, stoffwechselfördernd, harnsäureabführend, entwässernd, schleimlösend, cholesterinsenkend, blutbildend und –reinigend; ist gut für die Gelenke und bei Rheuma; die Wurzel ist krampflösend und hilft bei Prostatabeschwerden an den gereizten Stellen an und hält die Wärme im Körper. Sie hilft auch bei Haarausfall. Ich kann mich noch gut an einen Onkel erinnern, der sich zu diesem Zweck Brennnesseln auf den Kopf gerieben hat. Äußerlich sticht sie zu - und wir profitieren, wenn wir es gezielt einsetzen. Bei der regelmäßigen innerlichen Anwendung ist es fast so, als lege man sich einen Schutzmantel mit feinen Härchen um, der bei Gefahr Krallen zeigt und deutlich kämpft, sich wehrt. Die Brennnessel entgiftet und führt damit zurück ins eigene Gleichgewicht. Man wird innerlich frei von äußeren Einflüssen. Man wird klar(er). Dadurch kann das Eigene, die Mitte hervortreten. Es wird sichtbar, spürbar. Ja, es wird (er)lebbar, denn man wird das Eigene plötzlich - oder sogar erstmals - verteidigen. Die Urtinktur unterstützt in neuen Lebensabschnitten und -übergängen. Die Blätter eignen sich für Wähen, Spinat, Suppen, als Essig und Öl und als Tee. Die Samen trocknen und damit Salat oder Müsli garnieren. Eingelegte Wurzeln helfen Haut und Haaren. SAMMELZEIT: Frühling bis Oktober: die Blätter Im Hochsommer: die Samen Im Herbst: die Wurzeln Foto: Shutterstock 45

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