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OMNIA Nr. 16

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Juni 2020 – Ausgabe

Juni 2020 – Ausgabe #16 Frage, die sich stellt, ist: Tun wir das, was schön ist und Spaß macht – ausschließlich –, oder sind wir jetzt endlich dazu bereit, das zu tun, was notwendig ist, damit wir insgesamt als Menschheit aufsteigen können? Und dieser Prozess läuft jetzt gerade ab. Die Schmerzen, die jetzt auf uns zukommen oder schon da sind, treffen jene am meisten, die sich selbst am wenigsten vorbereitet haben. Wer am wenigsten an sich gearbeitet hat, wird am schnellsten schockiert von den Umständen im Außen, weil er noch nicht weiß, dass er es ändern kann, und zwar im Inneren – nicht da draußen. Das Bewusstsein muss sich verändern und es ändert sich – das sieht man jetzt: Die Menschen werden wacher, sie stellen kritische Fragen.* Viele Menschen bleiben trotzdem in der Licht-Liebe-Bubble und möchten sich nicht mit unangenehmen Dingen konfrontieren. Dazu gibt es zwei Grundhaltungen: Wenn ich hinsehe, gebe ich Energie und verstärke das Unangenehme, deshalb schaue ich weg. Oder: Ich kann sowieso nichts tun, deshalb konzentriere ich mich auf meine Welt, die heil ist. Beides entspricht für mich nicht der Wahrheit. Wie komme ich aber raus aus dieser Ohnmacht und ins Hinschauen und Dinge ansprechen? Wie machst du das? Einen wichtigen Punkt hast du angesprochen: „Ich schaue mir das gar nicht an, denn sonst liefere ich noch Energie.“ So funktioniert positives Denken: „Wehe, du schaust das Dunkle an, dann bekommt es Kraft von dir.“ – Aber das ist Unwissenheit! Denn um irgendwo nicht hinzuschauen, muss ich schon wissen, wo es ist, sonst weiß ich ja nicht, wo ich nicht hinschauen soll. Ab diesem Zeitpunkt ist meine Energie permanent dort und füttert es und macht genau das, was ich eigentlich gar nicht will. Es wäre also gut, wenn man mal ein bisschen tiefer gehen und nachdenken würde ... Zu deiner anderen Frage: Ich habe das Gefühl, dass ich einen Auftrag habe. Ich habe eine uralte Vision, deren Verwirklichung ich mir schon vor ewigen Zeiten vorgenommen habe: Aufgeben ist keine Option! Und das ist für mich so. Immer dann, wenn ich erkennen konnte, was richtig für mich ist, und es dann nicht tue, kann ich mir selbst nicht mehr in die Augen schauen. – Und ich habe eine Vereinbarung mit dem lieben Gott, und das ist natürlich wichtig! Viele Menschen belächeln Gott. Sie hätten lieber (*Das Interview dauerte eine Stunde, und Bruno hat viele weitere Dinge angesprochen, die ebenfalls wichtig sind, zum Beispiel, was im Aufstiegsprozess konkret geschehen wird. Die Passagen, die er ausführlicher beschreibt, haben wir hier mit Sternchen* markiert. Das gesamte Interview findest du online auf youtube/omniamagazin.) irgendwelche aufgestiegenen Meister oder Engelslegionen wie beim Militär. Ich habe mich immer direkt an den Chef gewandt, egal ob im Beruf oder in der Spiritualität. Ich kommuniziere direkt mit Gott und fühle, was getan werden muss, nicht, was ich tun will. Dass das, was ich tun will, das ist, was getan werden soll, habe ich entschieden, denn ich möchte für mich selbst weiterkommen, mich entfalten. Ich kann es nicht nur theoretisch machen, nur predigen und dann selbst nicht danach leben. Also bin ich gezwungenermaßen ein bisschen extrem geworden. Extrem heißt in dem Fall: Ich lebe, was ich predige. Das ist es, was ich bei vielen nicht sehe. Wer mir aber noch mehr Sorgen macht sind die, die das Falsche predigen und es auch noch leben! Das tut mir dann für beide Seiten richtig weh ... Man könnte sich richtig informieren, aber dann müsste man sich mit den unangenehmen Dingen auseinandersetzen. Kein Mensch, keine Seele kann heil werden, ohne die alten Verletzungen zu heilen. Eine alte Verletzung heilen kann man nur, wenn man sie anschaut, sich damit konfrontiert. Mir wird manchmal vorgeworfen, dass ich konfrontativ bin. Ja, natürlich! Bei einem Spiegel bist du dankbar, dass er es ist, warum nicht bei mir? Viele Menschen spüren ihre eigene Aufgabe nicht mehr. Ich bin nicht hier, um mich selber glücklich zu machen, ich bin hier für uns alle. Das fehlt mir bei Foto: Shutterstock - © Bruno Würtenberger 18

Wenn man weiß, was WIRKLICH geschieht, dann muss man einen spirituellen Zugang haben, damit man eben NICHT verurteilt oder einen Schuldigen sucht. Und damit man weiß: Diese Welt ist auch Spiegel MEINES Bewusstseins, es hat etwas mit mir zu tun! vielen „Lehrern“. Diese Sehnsucht, das Berufenheitsgefühl. – Ich kenne diese Energie, das ist ein Feuer, ein Vulkan, nicht nur eine Kerze! Feuer kann verletzen und verzehren oder wärmen und nähren. Wer vor dem Feuer Angst hat, wird lau und fällt durchs Raster. Weil ich die Menschen liebe, möchte ich, dass dies keinem Einzigen geschieht! Das gibt mir den Mut, die Dinge beim Namen zu nennen. Was ist wichtiger: geliebt zu werden oder zu lieben?* Welches sind die gängigsten Lügen in der spirituellen Welt? Es sind keine Lügen, sondern Wahrheiten auf der falschen Ebene interpretiert. Zum Beispiel: Man müsste alles lieben, oder: Wir sind alle eins. Das sind Weisheiten, die zwar wahr sind, die man aber benutzt, um etwas schönzufärben und die Not zur Tugend zu machen.* Oder die Äußerung: „Ich bin nur dein Spiegel! Mit mir hat das nichts zu tun!“ Ich sage immer: das Schlechte, was du in anderen siehst, bist du. Das Gute, das du in anderen siehst, sind sie. Das hält mich bescheiden und am Boden. Ich weiß nicht, wie viele Menschen schon zu mir gekommen sind und gesagt haben: „Bruno, ich möchte mal auf Augenhöhe mit dir reden.“ Allen habe ich geantwortet: „Gut, dann komm runter!“ Ich schaue auf niemanden herunter, aber jemand, der „auf Augenhöhe“ sagt, tut es bereits. Diese Komplexität ist eigentlich reine Psychologie und wird von vielen nicht mehr verstanden, weil sie immer irgendwem oder irgendetwas entsprechen müssen: Sie müssen gut sein, um dem lieben Gott zu entsprechen, und haben nicht verstanden, dass sie sie selbst sein müssen, um sich selbst zu entsprechen! Das heißt, je weniger wir tun, um uns zu verstellen, um anders zu sein, als wir sind, desto näher sind wir bei Gott und der Erleuchtung. Der wahrhaft Erleuchtete ist es nur deswegen, weil er 100 Prozent nur noch das ist, was er IST. – Und er nimmt es nicht als Ausrede wie ein Esoteriker, der sagt: „Ich bin, der ich bin, also lass mich in Frieden!“ Oder: „Ich bin gut so, wie ich bin!“ Das hörst du von keinem Meister, sondern nur von Schülern ... Es gibt viel zu wenige Meister, die in der Öffentlichkeit wirken, dafür gibt es ganz viele Halbwissende, die sich als Lehrer aufplustern. – Natürlich sind die auch wichtig, aber Menschen, die tiefer gehen wollen, müssen den Meister finden, jemanden, der ihnen den Meister in ihnen selbst wieder zugänglich macht.* Und der Satz: „Du sollst nicht bewerten“, scheint ein weiterer Trugschluss zu sein ... Wenn Esoteriker das sagen, bemerken sie nicht, dass sie jene noch bewerten, die bewerten! Der liebe Gott hat mir persönlich noch nie gesagt, dass ich nicht bewerten darf. Er hat mir beigebracht, was es ist, und dass ich die Möglichkeit habe, Dinge sowohl positiv als auch negativ zu bewerten, und was das für Folgen hat. Und dann hat er mir einen Weg gezeigt, wie ich beides sein lassen kann. Dann erst habe ich begriffen, worum es geht! Anhänger von Esoterik, Religion, Spiritualität sind meistens auf der Gut-Bewerter-Seite, die anderen auf der Schlecht-Bewerter-Seite, aber wenn man mit den Lebensrealitäten umgehen will, dann muss man in der Mitte sein. Dazu bringe ich die Menschen. Man spricht von erwachen, das ist wie erwachsen werden. Man wird ruhiger, klarer, man wird Beobachter, ohne sich aus der Verantwortung herauszuziehen. Im Gegenteil: Man geht in die VOLLE Verantwortung, spielt aber nicht mehr mit! 19

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