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OMNIA Nr. 12

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In dieser Omnia erfährst du, wie du Glücksgefühle im tristen Alltag entwickelst und dadurch deiner Seele Raum gibst, wie du es schaffst, loszulassen und dadurch deinen Träumen näherkommst, wie du Utopien entwickelst und auch bei Gegenwind an ihnen festhältst. "Dream Big" ist nicht nur eine nette Phrase, sondern deine neue Welt! Mit Beiträgen von Alexander Maria Faßbender, Susanne Hühn, Sabine Wolf u.v.a.

November 2018 –

November 2018 – Ausgabe #12 Jonette Crowley ist Medium, Channel und Autorin von „Adler und Condor: Die wahre Geschichte von einer unerwartet mystischen Reise“ und „Soul Body Fusion: Heilung und Transformation des ganzen Menschen. Das Praxisprogramm“. Sie führt regelmäßig spirituelle Gruppen an Kraftorte dieser Erde. Mehr Infos: jonettecrowley.de, centerforcreativeconsciousness.com Unser TIPP für deine Tibetreise: Wir hatten die besten Reiseleiter, die man sich vorstellen kann: Namgyal und seine Frau Dolma. Mehr Infos zu ihren Touren findest du hier: Faceoftibet.com Ich glaube, es gibt viele Arten, eine Pilgerreise zu beginnen. Zum Beispiel kann man sich schon im Vorfeld Gedanken darüber machen, wofür man bitten möchte, es formulieren, Rituale vorbereiten usw. Ich war jedoch frei davon und bereit, das (an)zunehmen, was sich mir zeigte. Ich lief also motiviert los und war in Gedanken bei einem letzten Ärger, der offensichtlich gelöst werden wollte. Die Gruppe fiel bald auseinander und jeder in sein eigenes Tempo. Da war der Trott, den ich suchte, um mich freizulaufen. Die Bergkulisse war wunderschön. Immer wieder blieb ich stehen und staunte über das, was ich entdeckte: Göttinnen mit Wasserschalen, Löwenköpfe in Felsformationen, der Sitz Shivas, ja sogar Shiva selbst glaubte ich für einen Moment zu erblicken. Entlang dieses Tals sieht man den Kailash von verschiedenen Seiten, von Seiten, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ich bewunderte diesen Berg, der immer imposanter wurde, umso näher ich ihm kam. Nach einiger Zeit überholte mich eine Gruppe Yaks, welche die Rucksäcke anderer Pilger trug. Unbewusst schloss ich mich den Tieren an, wurde in ihren Trab gerissen. Im Gebimmel ihrer Glöckchen war das Vorankommen ganz leicht. Als ich nach vier Stunden schließlich das Zelt zum Mittagessen erreichte, stellte ich fest, dass ich starke Kopfschmerzen hatte. Ich spürte Übelkeit, aß kaum, also wanderte ich weiter und schob den Gedanken der Höhenkrankheit weit von mir. Ich versuchte mehr zu trinken und fand so rasch wieder in meinen Trott. Entkräftet, aber glücklich erreichte ich unser Lager beim Dirakpuk-Kloster. Der Mount Kailash saß wie eine große, magische Büchse der Pandora schwer in meinem Rücken. Ich erlaubte mir kaum, mich umzudrehen und ihn anzusehen, denn nackte Panik kroch in mir hoch. Ich fiel in ein Bett, aus dem ich bis zum nächsten Morgen nicht mehr aufstehen sollte. Ich hatte grässliche Kopfschmerzen und fragte mich, woher sie kamen. Darauf erhielt ich die Antwort, dass es ein Teil des Prozesses sei. Jonette wies mich darauf hin, dass am Kronenchakra der Erde wohl auch meines arbeiten würde. – Genau so war es auch! Ich konnte in dieser Nacht viele Blockaden loslassen, die von einem starken Energieschwall aus mir herausgerissen wurden. Manche kamen und gingen mit einer Vision, einer Erinnerung an die Situation, damit ich erkennen konnte, was mich blockierte, und dadurch mein Leben besser verstand. Viele ließ ich auch im Unbewussten los. Ich transformierte die ganze Nacht, nahm Unbekanntes auf, gab ab, träumte, fieberte. Am nächsten Morgen sollte alles vorbei sein. Ich wusste, dass ich die Pilgerreise fortsetzen konnte, aber einer Eingebung folgend fragte ich den Kailash, ob das überhaupt notwendig sei. Er verneinte klar und deutlich. Um sieben Uhr wollten wir starten. Obwohl ich ab fünf Uhr keine Kopfschmerzen mehr hatte, entschied ich mich dennoch dazu, den Rückweg anzutreten. Meine Gründe waren folgende Entscheidungen: „Mein Weg ist leicht! Er macht mir Spaß und bereitet mir Freude! Zu leiden, gehört nicht mehr zu meinem Weg.“ Foto: © Manuela Immler 36

NEUE PFADE Eigentlich war es unbeschreiblich. Frei. Strahlend. Ruhig. Ich glaube, so fühlt sich „bliss“ an – Glückseligkeit! Als ich diese Zeilen schrieb, war diese Reise acht Wochen her. Zu behaupten, sie hätte mein Leben verändert, ist eine starke Aussage, aber ich weiß es. Ich fühle die Veränderung in mir, die im Außen noch nicht sichtbar ist. Ich bin gespannt, wie und wann sie sich manifestieren wird, aber dafür muss sie erst einmal in mir verankert sein. Es müssen sich auch erst die vielen Facetten dieser Erfahrung, die ich nur erahnen kann, in mir setzen, zur Ruhe kommen, sich einverleiben. Dann wird das Ganze wieder rund – und ich auch. Aufstieg bedeutet heute für mich, dass sich Wissen in die Zellen setzt, wodurch ein neues Bewusstsein erreicht wird. Und von dort aus geht man dann wieder weiter ... Leichten Fußes spazierte ich also mit zehn anderen zurück (zum Teil hatten sie auch eine transformierende Nacht hinter sich). So hatte ich die Gelegenheit, dieses Tal noch einmal zu sehen. Ich suchte die Göttin, den Löwenkopf, aber nichts davon konnte ich mehr entdecken. All das war Teil der Reise des Vortags gewesen. Dankbar für die Zeit, die ich für mich am Fuße des Kailash hatte, verbrachte ich den Nachmittag im Hotel. Nun hatte ich Gelegenheit, meine Erinnerungen zu sortieren und mein „Nein“ zur Umrundung für mich zu formulieren. Schnell bedauerte ich es und bediente den Leistungsdenker in mir. Gefühle des Versagens, sogar des Scheiterns machten sich breit. Wo kam dieser stille Aufpeitscher in mir her? Welche Programme laufen hier ab, fragte ich mich immer wieder, um mich zu befreien. Wie tief sitzt dieser Anspruch in mir und in unserer Gesellschaft? Dabei war es doch „nur“ eine Entscheidung für die Freude und gegen die Qual des Weiterlaufens. Die erste Anhöhe bis zum Drölma La Pass ist bekannt dafür, sehr anstrengend zu sein. Bei jedem Menschen kämen dabei Erinnerungen des Karmas zum Vorschein, das man hier lösen könne. Und der Weg nach dem Pass sei noch viel anstrengender ... Manche unserer Pilger hatten noch Tage später blaue Lippen. Meine Rückkehr war schwierig, denn ich spürte einen starken Energieunterschied zwischen Tibet und Europa. Es ist in so vielen Dingen anders hier. Ich möchte das nicht bewerten, denn im Grunde geht es nicht darum, dem einen Wert beizumessen, sondern es nur zu bemerken. Ich glaube, es ist hilfreich, zu wissen, dass die Energie hier leichter verloren geht. Allein wenn man von einem Seminarwochenende nach Hause kommt, spürt man manchmal, dass der Einstieg in den Alltag schwierig ist. Man bringt immer eine neue Energie mit, eine gereinigte, erstarkte, eigene Frequenz, die dann ins alte Nest und Umfeld fällt. Deshalb ist es eine der Aufgaben, diese neue Energie zu integrieren. Wenn wir das tun, ermöglichen wir unserem Umfeld, ebenfalls eine Veränderung zu erleben. Manuela Immler Zurück in Lhasa fragte mich Jonette, was ich am Kailash erlebt habe. Ich überlegte und antwortete: „Ich habe seitdem keine Blockaden mehr.“ Ich spürte in mich, versuchte, dieses Gefühl festzuhalten. Wie fühlt es sich an, keine Blockaden mehr zu haben? 37

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