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OMNIA Nr. 11

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August 2018 – Ausgabe

August 2018 – Ausgabe #11 Was ist Osteophatie? Die Osteopathie ist eine Naturmedizin, die seit hundertdreißig Jahren erfolgreich praktiziert wird. Sie hat das Ziel, die gestörten Funktionen des Organismus wiederherzustellen. Osteopathen gehen davon aus, dass der Körper in der Lage ist sich selbst zu heilen, wenn alle Strukturen beweglich sind. Sowohl die Untersuchung als auch die Behandlung der Gewebe des gesamten Körpers erfolgt ausschließlich mit den Händen. Es existieren drei große Richtungen in der Osteopathie, die parietale, die sich mit den Gelenken und Muskeln befasst, die viszerale, die sich den Organen widmet und die craniosacrale Osteopathie. Diese basiert auf der Annahme, dass das Gehirn und auch das Hirnwasser eine autonome und rhythmische Bewegung vollziehen, die im ganzen Körper spürbar ist. Fehlt in einem Körperteil diese Bewegungswelle, sind Blockaden vorhanden, die der Therapeuten durch sanften Druck oder Zug beseitigen kann. res Ursprungs. Wir stammen aus dem Wasser. Untersucht man anatomische Strukturen, so zeigt sich schnell, welche Wirkung Wasser im Körper hat. Da der Körper zu mehr als siebzig Prozent aus Wasser besteht, ist es naheliegend, zu untersuchen, wie sich die Kräfte des Wassers auf den Körper auswirken. Gleichzeitig stellt sich auch die Frage, ob Form und Funktion der Körperstrukturen nicht sogar maßgeblich das Ergebnis flüssiger Elemente sind. Wenn ich also in der Berührung Wirbel, Strudel, Fließlinien und Kraft wahrnahm, war es offensichtlich die Verbindung zu einer Urform der Struktur, die ohne Kraftaufwand so große Kräfte im Organismus freisetzte. Meine Vorstellung war, dass alles, was sich im Menschen als feste Form präsentierte, zuvor durch ein flüssiges Stadium hindurchgegangen sein musste. Die Auseinandersetzung mit der Embryologie war dann einfach nur folgerichtig. So bekam die Struktur das Gesicht des sensiblen Chaos, das Wasser immer darstellt, durch das stets neue Ordnungen erschaffen und alte zerstört werden – ein permanenter Umbauprozess, der im Körper auch auf Zellebene stattfindet. Dieses Prinzip verfolgte mich genauso, wie ich es verfolgte, und bis dahin hatte ich nie vorgehabt, aus meiner Erkenntnis eine Methode zu machen oder gar einen Kurs. Mir genügte es völlig, mich weiterzuentwickeln und meinen Patienten zu helfen. Doch es sollte anders kommen. Anlässlich eines Vortrages bei einem Vitalfeldkongress in Bayreuth wurde ich gebeten, über meine Arbeit zu sprechen und zwar über die Kombination von Berührung und gleichzeitiger Vitalfeldtherapie. Das tat ich, und zu meiner großen Überraschung wollten die Teilnehmer des Kongresses mehr über mein Verfahren wissen. Um es kurz zu machen: Aus einem weiteren eintägigen Vortrag entwickelte ich mit der Zeit vier Kurse, die inhaltlich den ganzen Menschen abdecken. Um meine Arbeit zu benennen, sprach ich vom „Menschen als flüssiges System“. Dieser Titel war das Zufallsergebnis einer Behandlung eines drei Wochen alten Mädchens, dessen Mutter meine Arbeit mit der skeptischen Frage belegte: „So wenig soll helfen?“ Nickend erklärte ich ihr, dass der Körper eines Babys sich im Verhältnis zum Erwachsenenkörper viel flüssiger verhält, vergleichbar mit einem Wasserschlauch, der sich, durch meine Berührungen stimuliert, selbst organisiert. In diesem Moment verschmolzen meine diversen Beobachtungen zu einem Gesamteindruck: Was ich fühlte, verfolgte, wahrnahm und begleitete, war eine alte Erinnerung an die formgebende Kraft des Wassers beim Menschen – ein Urrhythmus, der sich in lebenden Organismen wie eine grundsätzliche Melodie präsentiert. Damit war der Name „flüssiges System“ für mich ein klarer Begriff geworden, und noch etwas kam hinzu, die Physik. Es musste eine Brücke existieren, die den materiellen Körper und das ihn umgebende Feld verband. Dafür ist Wasser das perfekte Medium, denn es nimmt Informationen auf und speichert sie, und gleichzeitig ist es für einen funktionierenden Körper unerlässlich. Als flüssiges Milieu stellt es die Verbindung zwischen manifestem und energetischem Körper her. Aus physikalischer Sicht ist der Körper eine Antenne, die in der Lage ist, elektromagnetische Information abzustrahlen und auch aufzunehmen, sich quasi am Umgebungsfeld permanent zu justieren. Der Organismus ist also von Natur aus darauf ausgelegt, sich durch (energetische, elektromagnetische) Felder zu organisieren und die Ordnung der komplexen Abläufe im Körper zu erhalten. Wären wir genug draußen in der Natur und wäre diese unbelastet, könnte das funktionieren. Doch leider ist der moderne Mensch mit vielen anderen Dingen beschäftigt und so vielen Einflüssen Foto: Shutterstock - © Mechthild Rex-Najuch 26

ausgesetzt, dass er es oft versäumt, sein System zu rejustieren oder sich selbst organisieren zu lassen. Erst wenn Krankheit einsetzt, beginnt die Suche nach Möglichkeiten, etwas für sich zu tun. Im Rahmen meiner Behandlungen erlebe ich oft, dass Patienten plötzlich erkennen, was sie ändern wollen, und zwar ohne, dass ich es ihnen empfehle. Die Fähigkeit zur Selbstorganisation Und damit komme ich zu einer weiteren biologisch-physikalischen Realität: Biologische Systeme haben die Fähigkeit zur Selbstorganisation. Genau diese stimuliere ich mit den Kontakten durch das flüssige System. Mit dieser Fähigkeit ist gutes Überleben und Gesunden untrennbar verbunden. Denn aus ihr resultieren Fehlertoleranz, Lernvermögen und Genrealisierungsfähigkeit. Zur Reorganisation sind eine gewisse Einfachheit und vor allem eine gute Kommunikation innerhalb des Systems notwendig. Die Natur löst das ökonomisch über zwei Prinzipien: 1. Alles, was sich bewährt hat, wird wiederholt. 2. Jede Substanz hat mehrere Funktionen. Ein Hormon kann beispielsweise gleichzeitig ein Botenstoff für das Gehirn- und das Nervensystem sein. Ein anderes gutes Beispiel für die Ökonomie der Natur ist der Gencode. Aus dem Alphabet von vier Aminosäuren, also aus vier Buchstaben, schreibt die Natur ganze Bücher – unglaublich und so (be)staunenswert wie das Leben selbst. Durch Wiederholung wird die Grundlage für Kommunikation und Abstimmung gelegt. Jede der innerkörperlichen Sprachen wird mit der Arbeit am flüssigen System stimuliert, weil sie alle bis hin zur Zelle auf das Funktionieren des Wassers angewiesen sind. Die Strategie ist immer dieselbe: Ich suche den wichtigsten Punkt, halte ihn und lasse dann die Flüssigkeiten und Felder ihre Arbeit tun. Dieser Grundsatz einer bemerkenswerten Kommunikationsfähigkeit und der damit verbundenen Fähigkeit zur Selbstorganisation ist sehr verlässlich, wird meistens in der therapeutischen Arbeit aber vernachlässigt, selbst wenn diese Eigenschaft oft benannt wird. So befleißigen wir uns, in der Therapie einen Impuls nach dem anderen zu setzen, ohne zu warten, was die Intelligenz des Systems bereits aus dem ersten Impuls heraus selbst erschafft. Im flüssigen System wird durch sehr kleine Impulse die Fähigkeit zur Reorganisation ausdrücklich aktiviert, und es wird dabei beobachtet, wie sie ihre Wirkung entfaltet. Die innere Haltung des Therapeuten ist dabei alles entscheidend. Der Fokus liegt immer im Halten eines geschützten Raumes, in den sich der Patient hineinbewegen kann. Diese Oasen der Stille sind erstaunlich in ihrer Wirkung und berühren mich stets neu. Obwohl das flüssige System alleine funktioniert, ist es jedoch viel sinnvoller, es mit anderen Methoden, wie beispielsweise Vitalfeldtherapie, Homöopathie oder orthomolekulare Medizin, zu kombinieren. Damit folge ich einem anderen ökonomischen, natürlichen Prinzip – dem der Vielfalt und Abwechslung. Auf diese Weise kann sich auch ein komplexes System einfach organisieren. Mit den Impulsen des flüssigen Systems kann jeder Zustand begleitet werden, und oft genug ist es sogar ursächlich wirksam. Die Strategie ist immer dieselbe: Ich suche den wichtigsten Punkt, halte ihn und lasse dann die Flüssigkeiten und Felder ihre Arbeit tun. Die für den Patienten spürbaren Sensationen sind eindrucksvoll, ohne jeden Kraftaufwand, und die Arbeit gestaltet sich auf diese Weise minimal invasiv und maximal effektiv. Therapeutische Präsenz, (Be-)Handlung aus der Kultur des Nichtwissens heraus sind dabei ebenso selbstverständlich wie Meditation. Flüssiges Arbeiten ist der Tanz mit dem, was kommt, ohne Plan oder Vorhersehbarkeit. Die einzige Sicherheit ist, dass der Körper immer einen richtigen nächsten Schritt anbietet, selbst wenn ich ihn (noch) nicht kenne oder benennen kann. So leisten wir uns Gesellschaft in der Kraft des flüssigen Systems. Mechthild Rex-Najuch Mechthild Rex-Najuch ist Heilpraktikerin und lebt seit mehr als dreißig Jahren begeistert den Spagat zwischen Wissenschaft, Erfahrungsheilkunde und Bewusstseinsschulung. Sie führt eine naturheilkundliche Praxis in Norddeutschland und ist eine international tätige Dozentin und Buchautorin. Mehr Infos: rex-najuch.de 27

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