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OMNIA Nr. 1

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Februar 2016 - Ausgabe

Februar 2016 - Ausgabe #01 „Ehren will ich euch“ Vom Wesen der Pflanzen Aus dem ältesten Schriftzeugnis, das über das Wesen der Pflanzen berichtet: Kräuter der Götter erst geboren - geboren vor drei Weltaltern – Ehren will ich euch – mit meiner Seele – ihr mit den hundert und sieben Tugenden – in braune Knospen gehüllt – hunderte oh Mütter seid ihr – und tausendfallt eure Triebe – ihr hundertfach Starken so macht diesen Menschen heil. Ausschnitt aus der Rig Veda (mündlich überliefert von Wolf Dieter Storl) Ja, sie sind uns Mütter, wohl auch Väter, da sie das Leben auf der Erde geschaffen haben und wir Menschen ihnen unser Leben verdanken. Wir stehen in einem wunderschönen Austausch mit ihnen. Kohlenstoff wird unser Sauerstoff und das Kohlendioxid, das wir ausatmen, ist Grundlage ihres Stoffwechsels. Ein wunderschönes Geschenk, in das wir meditieren können, um von unseren grünen Helferinnen und Helfern Botschaften zu erfahren. Inhaltsstoffe kann die Wissenschaft erst seit dem vergangenen Jahrhundert analysieren. Die Kräuterkundigen in früheren Zeiten hatten andere Zugänge, um eine Pflanze zu verstehen, ihr gerecht zu werden und mit ihr in einen Dialog zu treten. Auch das Anrufen der Heilkräuter war fester Bestandteil der Naturreligionen. Mit Liedern, Tänzen und Ritualen gingen die Menschen in die Pflanze hinein, um Heilung zu erlangen. Paracelsus beobachtete die Pflanzen, las aus ihren Wachstumsformen, Farben und Verhaltenseigenschaften Heilshinweise heraus und fand bewegende Parallelen zu den Krankheiten der Menschen. Hildegard von Bingen versenkte sich in die Pflanzen hinein und empfing aus ihrer tiefen Schau Bilder, die die Kräuter in kosmische Zusammenhänge stellte. Ihre Offenheit für das Ganzheitliche, das alte Wissen, die Überlieferung und ihr Zugang zum mystischen Christentum gaben ihr den guten Grund, ihre Empfindungen und Wahrnehmungen, die sie mit Pflanzen spürte, ernst zu nehmen. Ja sie erfuhr die Pflanzen und ihre Wirkungsweisen am eigenen Leib! Heute wissen wir, dass uns Krankheiten auf etwas Größeres, das wir in unseren Alltagstätigkeiten und Lebensweisen oft übersehen, aufmerksam machen möchten. Doch gerade in solchen Lebensphasen, in denen sich unsere innere Sonne verfinstert und sich ein Nebelschleier über alles legt, was vor Kurzem noch Gültigkeit hatte, können uns Pflanzen große Wegbegleiter sein. Manche Menschen behaupten, dass sie von einer Pflanze regelrecht gerufen werden oder ihnen dieselbe Pflanze immer wieder begegnet und auffällt, bis sie beginnen, sich mit ihr zu beschäftigen. Das kann ich nur bestätigen. Es ist dann, als begleite uns ein größerer Pflanzenschutzengel, der sich in allen Facetten zeigt. Doch um eingefahrene Lebensweisen oder Muster zu erkennen, kann es auch sein, dass sich uns dieser Archangeloi der Pflanze sehr heftig in den Weg stellt – uns zugleich aber auch durch das Ungewisse der Nacht begleitet und uns durch den Winter trägt. In diesem Schutz der Pflanze dürfen wir uns auf innere Prozesse einlassen, die uns in ein neues Verständnis über uns selbst führen möchten. Ohne Selbst-erkenntnis kann kein Heilungsgeschehen stattfinden. Susanne Türtscher 32 Foto: Shutterstock

NATUR RAUM Von Purpur durchflutet Licht gekeimt, als Liebesgabe für den Sonnenkönig bestimmt Im Gleichklang, dem Zenit geweiht, erinnernd an die Lichtkraft in dunklen Tagen und langen Nächten Mit goldenem Krönchen und Lichtantennen Das Johanniskraut hat eine sehr starke Beziehung zum Licht, wenn nicht überhaupt die stärkste von allen Pflanzen! Es keimt nicht in der Erde wie die meisten Keimlinge, sondern für dieses Geschehen benötigt die Sonnenbraut das Licht. Wie es dieser alte Volksname schon zum Ausdruck bringt, ist es eine Pflanze, die zur Zeit der „heiligen Hochzeit im Jahreskreis“ im Mai, erstarkt und in der Mythologie zur Lichtesgabe des Sonnenkönigs wird. Der Mythos berichtet, dass der Sonnenkönig dieses Liebesgeschenk von der Erde annimmt und es mit seinem Licht überflutet. Daraus entsteht das kostbare Rotöl, das Hyperazin, welches in unserem Organismus in pure Nervenkraft umgewandelt wird. Der Mythos beschreibt das Geschehen der Liebe zwischen Kosmos und Erde, und tiefer noch, ein Geschenk von Himmelsenergie in Erdharmonie. Hier stehen die Erde und das Pflanzenwesen in übertragenem Sinn für unseren Körper, der als Pflanze am Zenit der Zeit steht, am Wendepunkt der ausdehnenden Blüh- und Wachstumsphase der Vegetation zur sich Wandelnden, in die Tiefe Gehenden, Verdichtenden und Fruchtenden wird. Der Zenit im Leben eines Menschen möchte ernst genommen werden. So ist auch diese Pflanze eine Wegleuchte an einem Passübergang oder ein Mahnmal in unserem Leben. Wenn eine Heilpflanze diese Nahtstelle der aufsteigenden zur absteigenden Jahreshälfte markiert, möchte sie uns auf diese Qualität des Gleichklangs aufmerk- sam machen. In ihr vereinen sich diese beiden Bewegungen von oben und unten, Himmel und Erde, vom Ausdehnen (krautiges Wachsen) und Erstarken (Verholzen), vom Aufbruch und gleichzeitigen Rückzug. Im Licht assimilieren und verdichten. Im Rotöl, dort liegt unsichtbares Kosmisches und Sichtbares, rot Leuchtendes und im übertragenen Sinn auch Körper und Seele. Wir erleben diesen Zenit in unserem Leben nicht selten als Krise. Vieles ist erreicht worden, wir haben Karriere gemacht, im Auβen, Foto: Shutterstock 33

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