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OMNIA Nr. 1

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Februar 2016 - Ausgabe

Februar 2016 - Ausgabe #01 Die Mentalnotiz, mit der Gedanken, Gefühle und Sinneswahrnehmungen durch Benennung festgehalten werden, dient dazu, diese loszulassen. Dadurch kommt der Geist zur Ruhe. Durch deine inten- sive Meditationspraxis hast du dich von der Mentalnotiz vermutlich schon längst entfernt und dein Geist ruht, sobald du die Absicht setzt, oder wie dürfen wir uns vorstellen, wie es sein wird, wenn wir tagtäglich über viele Jahre hindurch meditieren? Die mentale Notiz dient dazu, einen gedanklichen Vorgang, der sich immer weiter fortsetzt und potenziert, zu unterbrechen, damit wir wieder in unsere neutrale Mitte zurückfinden können. Denn da sind wir stark und klar. Durch intensive Praktizierung wird die Achtsamkeit stärker und schärfer und wird somit ein fester Bestandteil unserer geistigen Aktivitäten. Ist sie stark genug, ist sie bei allen geistigen Abläufen immer dabei und erkennt automatisch, was gerade in unserem Geist geschieht, ohne dass wir dabei denken achtsam zu sein. Dies wiederum befähigt dazu, mit entsprechenden Situationen bedacht und weise umzugehen. Eine „ausgereifte Achtsamkeit“ funktioniert quasi wie ein Spinnennetz, das immer da und aufgespannt ist. Sobald etwas „das Netz der Achtsamkeit“ berührt, wird die Spinne der Weisheit aktiviert und nimmt sich der Sache an. Du hast in diesem Zusammenhang einmal erzählt, dass du dich in deiner täglichen Meditation „nur noch verbindest“. Wie dürfen wir uns das vorstellen, was passiert dann? Wenn wir uns durch Achtsamkeitsmeditation von den geis- tigen Überlagerungen langsam befreien, kommt die in jedem Menschen schon angelegte Ur-Klarheit mehr und mehr zum Vorschein. Ich nenne sie „universelle Anbindung“. Wir erkennen, dass alles im Universum den gleichen Ursprung hat, so auch wir Menschen und andere Existenzen. Haben wir diesen tiefen Zustand der geistigen Klarheit einmal realisiert, können wir auch alles, was daraus entsteht und entstanden ist wahrnehmen. Hier haben wir sozusagen Zugang zum ultimativen Wissen, was mit unserem „vorgestellten Wissen“ nichts mehr gemeinsam hat. Neben deiner Vortragstätigkeit und der Retreat Leitung in deinem Zentrum Nava Disa machst du Energiefeldreinigungen von Menschen, Häusern und Unternehmen. Was ist das konkret? Im Universum sind alle Arten von Energieformen vorhanden. Dabei gibt es solche, die wir als „negativ“ oder „positiv“ klassifizieren würden. Eine energetische Reinigung dient dazu, die Entfaltung der „positiven“ Energien zu unterstützen und damit die „negativen“ auszuladen und zu verdrängen. Eine Reinigung ist immer ganz individuell auf die Umstände und die vorhandenen Energiearten des Subjekts oder Objekts abgestimmt, das eine solche energetische Reinigung erfährt. 26 Foto: © Han Shan - Shutterstock

Was würdest du als „deine Bestimmung“ oder deinen „göttlichen Plan“ bezeichnen, vorausgesetzt, du glaubst, dass es ihn gibt? Es gibt für jeden Menschen eine Lebensbestimmung oder göttlichen Plan, wie Du es nennst. Die Frage ist, was tun wir, um unsere Lebensbestimmung freizusetzen und leben zu können? Jeder Mensch hat individuelle Talente, tiefes Potenzial und die universelle Klarheit in der Tiefe des Seins schon angelegt. Deshalb ist es sinnvoll, dass wir unser Leben so ausrichten, dass unsere Lebensbestimmung zum Tragen kommen kann. Der Weg dahin ist die Achtsamkeit. Ich sehe es als meine Aufgabe an, den Menschen ein Werkzeug zur Verfügung zu stellen, das es jedem einzelnen erlaubt, seine universelle Klarheit zu realisieren und damit auch die eigene Lebensbestimmung zu leben. Glaubst du noch an Karma? Unsere Geburt und das Leben auf dieser Welt ist von Karma geprägt. Karma heiβt neutral übersetzt Aktion. Alle, die auf die Welt kommen, haben in ihren vorhergehenden Leben „Aktionen“ angesammelt, die wiederum „Reaktionen“ nach sich ziehen. Alles, was wir in diesem Leben denken, fühlen und tun ist „Aktion“ und löst eine „Reaktion“ aus. Alles, was wir aussenden, kommt zu uns zurück, früher oder später. So sammeln wir auf dieser Basis bei uns bestimmte Energien an, die wir in unser nächstes Leben mitnehmen und die Energiekombination, die uns am Ende unseres Lebens ausmacht, bestimmt in welcher Existenzform wir wiedergeboren werden und welche Art von Talenten wir bei Geburt mitbringen. Was wir also in diesem Leben tun, hat einen Einfluss darauf, was danach kommt. Was motiviert dich? Universelle Liebe und Mitgefühl. Du bist viel in Europa unterwegs, unterrichtest dein Achtsamkeitstraining auch in großen Firmen und hältst Vorträge über ethisches Management. Wie erlebst du die Entwicklung der Unternehmenskultur, der Wirtschaft und unserer Gesellschaft? Was ist dein Rat, für eine gute Zukunft? Unsere Gesellschaft und damit das Unternehmertum und die Wirtschaft sind von traditionellem progressiven Denken geprägt: “Immer gröβer, immer schneller, immer mehr.“ Viele einsichtige Unternehmer/innen verstehen, dass es nicht ewig mit dem stetigen Wachstum weitergehen kann. Nichts kann immer nur wachsen. Selbst das Universum hat aufgehört sich weiter auszudehnen und es entstehen viel weniger Sterne als vorher. Ein Richtungswechsel von der progressiven Ausrichtung, hin zu einer sich stufenweise vollziehenden kollektiven Ausrichtung unserer Wirtschaft und Gesellschaft, ist deshalb angesagt. Es spricht nicht für ein humanitäres Gleichgewicht, dass ein winziger Prozentsatz unserer Bevölkerung immer reicher und die anderen immer ärmer werden. Genau hier kommt ethisches Management ins Spiel. Dies bedeutet einmal mit besten Intentionen für alle Beteiligten zu managen und die dafür nötigen Entscheidungen zu treffen. Zum anderen bedeutet es, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und ein Umfeld zu schaffen, das es jedem Menschen ermöglicht, seine eigenen Potenziale und Talente freizulegen und im Einklang mit seinem Umfeld zu leben. Jeder Mensch kann nur das geben, was er bei sich hat und je mehr Potenzial er bei sich freilegen kann, desto mehr kann er dem Umfeld, also dem Unternehmen, der Familie, der Gesellschaft zur Verfügung stellen. Zum Abschluss schließe ich den Kreis zum Anfang, denn wir Menschen können uns oft sehr schwer von Dingen trennen und du hast kurzerhand dein Millionenvermögen verschenkt! Wie mache ich das: Wie lasse ich los? Bitte erklär es mir. ...Durch geschärfte und trainierte Achtsamkeit auf unsere geistigen Aktivitäten. Es fällt uns schwer loszulassen, weil wir noch nicht verstehen, warum wir anhaften. Mit der Achtsamkeit als Schlüssel, können wir die Hintergründe unserer Anhaftung verstehen. Weil wir sie verstehen, ändert sich unsere Einstellung zu den Dingen und wir können loslassen. Lieber Han Shan, ich danke dir sehr für das Interview und wünsche dir alles Gute! 27

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