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OMNIA Nr. 9

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Februar 2018 - Ausgabe

Februar 2018 - Ausgabe #09 Lesetipp Woher weiß ich, dass du mich liebst? von Susanne Hühn Wenn der eine „Ich liebe dich“ sagt und der andere Frühstück macht Schirner Verlag € 9.95 hung will auch die Liebe zu sich selbst immer wieder angepasst und ausgedehnt werden. Es gibt innere Bereiche, die entwickelt man auch erst im Laufe des Lebens. – Muss ich die automatisch mitlieben oder darf ich erst mal zögerlich sein? „Liebe dich erst mal selbst, bevor ich dich liebe“ – das ist eine unzumutbare Aufforderung, die einem Menschen jede Hoffnung rauben kann. Was ist denn das für ein unerreichbar hoher Anspruch? Nein, ich möchte einladen: Gib Raum für Liebe! Gib einen Liebesvorschuss! Dir und deinem Partner. Natürlich braucht es ein Gegenüber, das diesen Vorschuss auch annehmen kann. In dir und im anderen. Wenn jemand zu verschlossen ist, dann nützt deine Liebe nicht viel, so scheint es. Das stimmt auch in Bezug auf dein Verhältnis zum Partner. Die Liebe selbst aber nützt sehr viel. Sie wärmt, auch wenn der andere sie nicht spürt. Sie gibt Raum, sie nährt und spendet Leben. Liebe, besonders, wenn sie bedingungslos ist (und alles andere kann man nur schwerlich als Liebe bezeichnen) heilt, das stimmt tatsächlich. Was nicht heilend wirkt, weder für dich selbst noch für den anderen, ist ungebührliches, unhöfliches, beschämendes oder abwertendes Verhalten, das man auf Dauer auch gar nicht durchgehen lassen kann. Wenn der andere deine Liebe nicht nutzen kann, sie nicht annimmt oder nicht erwidert – nun, dafür kannst du nichts, aber liebe dennoch. Und halte dich fern. Das geht, es ist kein Widerspruch. Vorsicht, höre ich mich selbst sagen, du forderst gerade zur Co-Abhängigkeit auf! Sollten wir lieben, auch wenn wir nicht zurückgeliebt werden? Sollten wir hoffen und bangen und warten? Kennen wir das nicht zur Genüge, haben wir das nicht allzu satt? Was hat es mit Selbstliebe zu tun, um die Liebe eines anderen zu kämpfen? Nichts. Das stimmt. Aber davon spreche ich nicht. Wenn sich einer nicht selbst lieben kann, wenn er um sich stachelt, dann bleib ihm fern, wenn er dich verletzt. Aber liebe dennoch. Sei voller Mitgefühl, voller Zärtlichkeit für ihn. – Und das gilt auch für dich selbst. Wenn du dich selbst nicht lieben kannst, aus welchen Gründen auch immer, dann sei trotzdem zärtlich und mitfühlend mit dir. Du kannst nichts dafür! Es ist eine Kunst, eine liebevolle Beziehung mit sich selbst zu führen, die sehr viel Gelassenheit und Weisheit braucht, denn du erlebst dich ja in jeder Sekunde. Und manchmal bist du vermutlich nicht ganz in Höchstform. Du hast deine Gründe, warum du dich nicht lieben kannst. Viele davon liegen in der Kindheit verborgen. Wir lernen nicht, uns selbst ein guter Freund zu sein, wenn wir keine positiven Reaktionen auf uns selbst erhalten haben. Nicht nur auf unser Verhalten, sondern auf unsere pure Präsenz. Verhalte dich dir gegenüber so, dass du dich lieben kannst, sei freundlich und verlässlich zu dir. Hüte dein inneres Kind. Sei an deiner Seite. Sei dein Verbündeter. Sei dein bester Freund. Alles stimmt. Und das alles kannst du nur, wenn du schon einigermaßen gereift bist. Was machst du bis dahin? Auf Liebe verzichten, bis du dich endlich selbst liebst? Ich habe es anders erlebt. Ich liebte mich ganz sicher nicht, als ich neunzehn war. Ich fand mich manchmal unglaublich toll, dann wieder grauenvoll, je nachdem, wie ich in meinem jugendlichen Gehirn gerade drauf war. Ich spürte mich nicht mal, wie sollte ich mich lieben? Doch ich wurde geliebt. Und dann wieder mit siebenundzwanzig, auch nicht gerade meine Glanzzeit. Und wieder und wieder und wieder. Und ich liebte und liebe. Auch dann, wenn sich mein Partner gerade nicht liebt und furchtbar mit sich umgeht. Dann erst recht! Schweigend, im Hintergrund, bis er sich selbst wieder spürt. Ich mag das Konzept nicht mehr, dass man sich erst selbst lieben muss, um geliebt zu werden. Es fühlt sich ziem- Foto: © Susanne Hühn 16

lich grausam an. Wenn du dich nicht liebst, dann liebe ich dich auch nicht … ich kann dich dann nicht lieben. Hmm. Mein Herz schweigt dazu, zunächst. Später sagt es mir: „Dann lerne es halt.“ Es sagt: „Ich liebe dich, wenn du dich nicht liebst, damit du fühlst, wie das ist. Wie sollst du es sonst erfahren?“ Natürlich weiß ich, dass man Liebe erst wirklich spüren kann, wenn man selbst liebt. Ich kenne den Kram mit der Resonanz. Ich weiß das. Hoffentlich stimmt das Konzept nur für Menschen. Denn Engel sehen das ein wenig anders. Wäre ich einer, würde ich erst recht lieben, wenn sich einer nicht mag. Ich würde nichts von ihm erwarten, mir nichts erhoffen, mich nicht von ihm abhängig machen. Aber ich würde ihn lieben. Wenn ich ein Engel wäre. Das Gute ist: Diesen Engel habe ich in mir. Und du auch. Lass uns doch zusammen etwas ausprobieren: Du schreibst einen Liebesbrief. Dir selbst. Ja, du kommst dir bestimmt ein bisschen komisch dabei vor. Aber weißt du was? Wenn du dir nicht komisch dabei vorkommst, den lieben langen Tag auf dich einzureden und dir selbst zu erzählen, wie unzulänglich du bist, dann gibt es keinen vernünftigen Grund, dich zu schämen, wenn du einmal anders mit dir umgehst. Der Liebesbrief an dich selbst geht einfach niemanden etwas an, nicht einmal deinen inneren Kritiker. Du hast das ausdrückliche Recht, liebevoll mit dir umzugehen, egal, was du angestellt hast und egal, ob du für was auch immer gut genug bist oder nicht. Es gibt keine einzige Situation, die dadurch besser wird, dass man sich selbst ausschimpft. Sei also vernünftig und schreibe dir selbst diesen Liebesbrief. Auch wenn er unbeholfen klingt und auch wenn du maximal zwei Dinge findest, die du an dir magst. Gib dir ein wenig Mühe. Ich bin sicher, es gibt vieles, was an dir liebenswert ist. Zum Beispiel die Tatsache, dass du dich überhaupt mit dem Thema Selbstliebe befasst. Das bedeutet nämlich, dass du daran interessiert bist, eine gute Beziehung mit dir selbst zu führen. Und mit wem führt man gerne eine gute Beziehung? Natürlich nur mit jemandem, den man mag. Also magst du dich bereits, wenn du diesen Artikel liest. Das ist nur logisch. ANZEIGE Den Liebesbrief an dich selbst also. Warum schreibst du ihn nicht per Hand auf schönes Papier oder druckst ihn aus? Und warum steckst du ihn nicht in einen Umschlag, schreibst deine Adresse darauf, klebst eine Briefmarke darüber und wirfst ihn in einen Briefkasten? Und weißt du was? Wenn du schon dabei bist – schreibe doch deinem Partner auch so einen Brief. Ich bin sicher, er hat ihn verdient. Denn sonst wärst du ja nicht mit ihm zusammen, oder …? Susanne Hühn Seit über 20 Jahren arbeitet Susanne Hühn als psychologische und spirituelle Lebensberaterin, Seminarleiterin und Meditationslehrerin. Sie ist Autorin vieler spiritueller Bücher u. a. zu den Themen Inneres Kindes, Seelenverträge und Partnerschaft. Mehr Infos: susannehuehn.de Mediale Beratung und kraftvolle energetische Behandlungen durch intuitives Handauflegen für den gemeinsamen Weg zu immer mehr Leichtigkeit und Freude Angela Keller Praxis für Heilung & Lebensberatung Klosterzelgstrasse 19 5210 Windisch AG Tel. +41 079 863 17 00 Termine nach Vereinbarung Ich freue mich auf Sie/dich! sein@angela-seele.ch • www.angela-seele.ch 17

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