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OMNIA Nr. 4

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Februar 2017 - Ausgabe

Februar 2017 - Ausgabe #05 Zum privaten Rückzug Markus Theunert Standpunkt Während der Zeit meiner Weiterbildung in Psycho-energetik bei Peter Schellenbaum ließ es sich eines Tages nicht vermeiden, dass ich direkt nach einer intensiven Selbsterfahrungswoche, für Lobbying-gespräche ins Schweizer Bundesparlament musste. Das war eine unschöne Erfahrung. Die Stimmung, der Geruch, die Geräusche, das Gerede und Gepolter: Es war alles viel zu laut und zu hässlich, zu grob und zu platt. Ich ertrug den Kontrast zwischen dem pulsierenden Sein in Achtsamkeit und Resonanz und dem testosterongeladenen Haudrauf im Politbetrieb nicht. Wie gut konnte ich in diesem Moment all jene verstehen, die sich abmelden von der öffentlichen Debatte, um im Inneren und Kleinen jenen Frieden zu finden, den sie in der Welt draußen vermissen. Dieser Text ist ein Plädoyer dafür, diesem Impuls nicht nachzugeben. Denn es scheint mir so etwas wie einen Entwicklungsverlauf zu geben, demzufolge Schritte in die Achtsamkeit mit einem Rückzug ins Private und einem Verstummen in der öffentlichen Debatte verbunden sind. Mittlerweile machen sie mir fast schon etwas Angst, diese Freunde und Freundinnen, die beseelt und strahlend von ihrem Ausflug in die kosmische Verbundenheit erzählen, die sie im Yoga oder in der Meditation, in der Psychotherapie oder im Schamanismus erleben. Natürlich freut mich ihre Möglichkeit, sich diese neuen Erfahrungswelten zu erschließen. Angst macht mir jedoch, wenn ich sehe, wie sich so etwas wie eine Suchtdynamik entwickelt. Das so lange ersehnte Gefühl des Aufgehoben- und Angenommenseins drängt nach Wiederho- lung und Bestätigung. Das gewinnt eine unheimliche Attraktivität, mit der die Banalität, Beschränktheit und Grobheit des Alltags schlicht nicht mehr mitzuhalten weiß. Die Flucht aus der Außenwelt erscheint dann plötzlich als persönlicher Emanzipationsgewinn. Das mag er im Einzelfall auch sein. Gesellschaftlich halte ich es für desaströs, wenn die Debatte jenen überlassen wird, die mit dem Vorschlaghammer argumentieren. „Resonanz ohne Dissonanz ist keine Konsonanz, sondern Kitsch“, hat mein Lehrer Peter Schellenbaum einmal formuliert. Man muss den Satz mehrmals lesen, um ihn zu erfassen. Er will unter anderem sagen: Das Leben erfüllt sich nicht in der Eindeutigkeit, in der Spannungslosigkeit, im Entweder-Oder, sondern in der Verbindung und Integration dessen, was nicht zusammenzupassen scheint. In diesem Sinn hoffe ich, dass Menschen, die achtsam durchs Leben zu gehen versuchen, das Unachtsame nicht zu meiden beginnen, sondern damit umgehen lernen. Die Welt braucht sie. Die Gesellschaft braucht sie. Und ganz besonders die Politik braucht sie. Wie sonst soll sich je eine andere Kultur des politischen Handelns entwickeln können, wenn wir die politische Bühne einer Negativselektion narzisstischer Persönlichkeiten überlassen? Foto: Shutterstock 80

Februar 2017 - Ausgabe #05 Du findest uns ...im Netz! Im Blog schreiben wir über alles, was uns beschäftigt: Aktuelle Themen, Jahreskreisfeste oder Gedanken zum Tag, die dich berühren möchten. Wir freuen uns über dein Kommentar! www.omnia-magazin.com ...auf Facebook! Lass uns Schönes teilen! Gefällt dir die OMNIA, dann zeig’s uns und deinen Freunden. So wird die OMNIA bekannt und du bist Wegbereiter! Vielen Dank für die Vernetzung! www.facebook.com/omniamagazin Bitte schreib uns! Ob Kritik oder Lob, alles nehmen wir entgegen und freudig an, denn es hilft uns, besser zu werden und spornt uns an, weiter zu machen: redaktion@omnia-magazin.com ...auf Pinterest! Teile unser Moodboard. Du findest Sprüche zum Nachdenken, Natur zum Staunen und Dinge zum Selbermachen. Du bist herzlich eingeladen, unsere Auswahl zu pinnen und uns zu folgen. de.pinterest.com/omniamagazin1 IMPRESSUM VERLAG Omnia AG Popers 15, LI-9493 Mauren Tel./Fax: +423 370 20 70 Reg. Nr. FL-0002.502.536-1 www.omnia-magazin.com HERAUSGEBERIN UND CHEFREDAKTION Mag. phil. Manuela Immler FREIE MITARBEITER DIESER AUSGABE Monika Lenz-Pfister AUTOREN DIESER AUSGABE Petra Herz, Claire La Belle, Sascha Ansahl, Markus Theunert, Susanne Türtscher, Lex van Someren, Daniela Schwarzmann-Spalt, Lile an Eden, Isolde Maria Lippert, Heiko Wenig BILDNACHWEIS Cover & Umschlag: Shutterstock GRAFIK Omnia AG, Joaquim Fontanet DRUCK Thurnher Druckerei GmbH, A-6830 Rankweil 4-Farben-Druck auf Recyclingpapier VERTRIEB DPV Vertriebsservice GmbH Süderstraße 77 D-20097 Hamburg www.dpv-vertriebsservice.de BEZUGSPREISE Einzelheft: E 8.40 (D/A) / CHF 9.90 Jahresabo/4 Ausgaben: E 27.00 (D/A)/CHF 36.00 2 Jahresabo/8 Ausgaben: E 54.00 (D/A)/CHF 72.00 Förderabo/4 Ausgaben: E 70.00 (D/A)/CHF 70.00 Preise sind inkl. Mehrwertsteuer, zzgl. Porto (dzt. D: E 5.80/A: E 6.00/CHF 7.20) ABO-SERVICE abo@omnia-magazin.com ANZEIGEN-SERVICE creativeservice AG, anita.oehri@creativeservice.li TERMINE OMNIA erscheint vierteljährlich. Nächste Ausgabe: 01. Februar 2017 COPYRIGHT Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung und Quellenangabe. HINWEISE Die Redaktion ist nicht für die Inhalte der Anzeigen verantwortlich. Die einzelnen Beiträge müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Für unverlangt eingesandtes Bild- und Textmaterial kann keine Haftung übernommen werden. Alle Angaben ohne Gewähr. Die Omnia AG übernimmt für die Inhalte der Artikel keine Verantwortung und lehnt jegliche Haftung diesbezüglich ab. Die Nutzung der Inhalte erfolgt auf eigene Verantwortung und Gefahr. Wir verzichten auf das Gendern zugunsten eines einfacheren Leseverständnisses. Wenn wir in der männlichen Form schreiben, meinen wir alle.Wir danken für euer Verständnis. 82

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