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OMNIA Nr. 4

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Februar 2017 - Ausgabe

Februar 2017 - Ausgabe #05 Im alten China glaubte man, dass sich die Urschwingung wie Licht in zwölf kosmische Töne unterteilte, die wiederum ihre Entsprechung auf der Erde in Form der Elemente und dem Kosmos in je einem der zwölf Tierkreiszeichen des Himmels hatten. Sie selbst wurden nochmals Yin oder Yang zugewiesen, dem weiblichen und männlichen Prinzip, wobei jeder Ton jeweils einen Aspekt des einen universalen Schöpfertons darstellte. Die Töne sollten sich zu vollkommener Harmonie in der Musik vereinen. Aus diesem Grund wurde jedem Musikstück eine eigene Energieformel zugesprochen, die auf den Einzelnen wie auf die ganze Zivilisation wirkte. Sie wussten, dass diese Kraft gegen oder für die Menschen eingesetzt werden konnte. Spielte man nur eine einzige Note, war sie eine bewusste Verehrung, Huldigung und Anrufung des einen Klangs im Universum. Musik war dazu da, die Verbindung zum Göttlichen zu schaffen. Überlieferungen zeigen, dass sie als therapeutisches Mittel in China, Ägypten, Indien, Persien und Griechenland eingesetzt wurde. Die Abkehr von der Schau in den Himmel, auf das Göttliche, änderte den Zweck und damit die Musik selbst. Dieser Trend startete Ende des 19. Jahrhunderts in Europa. Heute liegt die Intention von Musik meist darin, viel Geld zu verdienen. Es gibt jedoch die Gegenbewegung, die Klang als heilende Urkraft wieder erfährt. Die moderne Forschung trägt ihren Teil dazu bei, dass Musik als Medizin wahrgenommen wird. Beispielsweise wurde herausgefunden, dass der Mensch einen angeborenen Sinn für musikalische Harmonien hat. Dazu wurden Wiegenlieder auf der ganzen Welt verglichen und dabei wurde festgestellt, dass sie die gleichen Strukturen haben, das bedeutet es gibt eine universelle musikalische Sprache. Alles schwingt. Alles ist von Schall umgeben. Der Mensch besteht zu mehr als 70% aus Wasser. Der ganze Körper nimmt die Schwingung der Töne auf und erzeugt Resonanz über das Skelett und den feinstofflichen Körper. Die Musiktherapie verfolgt den Ansatz, dass be-stimmte Klänge einzelnen Körperteilen zugeordnet werden. Stimmt man den Ton an, schwingt er auf das jeweilige Organ und gibt diesem die Möglichkeit, in den Gleichklang zu kommen, um die Selbstheilung zu aktivieren. Stimmgabeln an den Körper gelegt, lösen nach diesem Prinzip bspw. Schmerzen. Musik stimuliert oder reduziert den Herzrhythmus ohne Medikamente, deshalb kann bspw. der Bluthochdruck wirksam mit Musik gesenkt werden. Der Körper synchronisiert sich nach einer Zeitverzögerung mit jeder Klanginformation in seiner Umgebung. Aus diesem Grund hören russische Astronauten im Weltall die Musik von Rachmaninow. Der Effekt besteht darin, dass sie dadurch länger im All bleiben können als ihre amerikanischen Kollegen. „Verändere deine Schwingung und du veränderst dein Leben.“ Pythagoras In der Musikmedizin wird Musik eigens dafür komponiert, um bestimmte Gehirnareale zu stimulieren und dadurch gezielt schädliche Körperprogramme zu löschen. Das wirkt vor allem bei Depressionen und Burn-out sehr effizient. Zur Entspannung im Alltag eignet sich Musik, die im Gehirn Alpha- oder Theta-Wellen erzeugt (Frequenz des Gehirns liegt dann zwischen 3.5 und 12.5 Hz). Die moderne Umgebungsmusik im Radio, Supermarkt etc. hat die Frequenz 440Hz. Sie wurde in den 1950ern als internationale Norm anerkannt. Unsere Zellen - und der alte Kammerton - schwingen auf 432Hz. Die neue Frequenz ist somit deutlich schneller, wodurch der Schwingungskörper „Mensch“ mehr Arbeit leisten muss, um die eigene Balance halten zu können. Bewusste Musikpausen, die Stille, sind somit essentiell, um dem Körper Ruhe zu gönnen. Die Regeneration kann durch die bewusste Auswahl von Musik unterstützt werden. Das Potenzial von Musik für den Menschen geht jedoch weit darüber hinaus! Die Wissenschaft nimmt heute z. B. an, dass das Hören von 20 Stunden „richtiger“ Musik den Körper um zehn Jahre verjüngen könnte. Zellen bestehen aus Atomen, Atome aus Energie. Energie wiederum ist Schwingung und diese erzeugt einen Klang. Der Mensch selbst ist also Klang. Jeder Mensch schwingt in einem eigenen, individuellen Grundton, der über die Sprechstimme ermittelt wird. Kennt man diesen Ton, kann man selbst jederzeit Einklang auf Zellebene erreichen und halten. Es gibt ausgebildete Klangtherapeuten, die helfen, den Grundton aus den 12 Tönen des westlichen Musiksystems zu ermitteln. Der Körper geht dann natürlich sofort in Resonanz mit diesem ureigenen Ton und wird die Harmonie, den Gleichklang der Zellen, herstellen wollen. Der Klang führt in die ursprüngliche Ordnung zurück. So geschieht Heilung durch Klang - immer. 60

NEUE PFADE Foto: © Elisabeth Arnold KLANGTHERAPIE „Es geht immer um die Herstellung der göttlichen Ordnung im Körper“, erzählte mir Elisabeth Arnold bevor ich auf ihrer Klangliege Platz nahm. Sie „bespielte“ mich, führte meinen Körper und meine Phantasie mit tibetischen Klangschalen, dem chinesischen Gong und vielen anderen Instrumenten. Der Klangraum, der sich entwickelte, hatte mich vollkommen eingehüllt, gefesselt und ein Stück weit entrückt - um mich wieder ganz werden zu lassen. Nach dieser Stunde fühlte ich Frieden und mein Körper war wie ausgewechselt - neu bis in die Gelenke. Die Klangtherapie ist eine Resonanzbehandlung, der Körper wird dabei immer ganzheitlich betrachtet. Darin liegt der Unterschied zur Musiktherapie, die den einzelnen Organen einen bestimmten Ton zuordnet. Elisabeth Arnold ist diplomierte Klangtherapeutin aus Leidenschaft und führt seit 12 Jahren eine eigene Praxis. Was bedeutet Krankheit aus deiner Sicht? „Kranksein“ bedeutet für mich, dass disharmonische Zellen im Körper schwingen. Diese werden durch den Klang wieder ins Gleichgewicht gebracht. Der Körper möchte die göttliche Ordnung, seine Urform, wiederherstellen und Heil-Sein. Die Zellen erinnern sich durch die Klänge, die der Naturtonreihe entsprechen, wie es ursprünglich war und ordnen sich neu. Sie führen in die Tiefenentspannung, zu Ausgleich, zu sich selber und damit zu Vertrauen und den Selbstheilungskräften. Was geschieht in der Klangtherapie? Nach dem Gespräch mit dem Klienten bitte ich darum, die Intuition zu erhalten, was im Moment für ihn richtig ist. Dann spiele ich ausgewählte Eintoninstrumente - von der Klangliege mit 55 gleichgestimmten Saiten, auf der der Klient liegt, bis zur Kristallschale. Der Kunde wird dabei komplett in einen Klangdom gehüllt, der sich zwischen Himmel und Erde aufbaut. Zusätzlich zum „normalen“ Hören über den Luftschall kommt die Vibrationsübertragung durch den Körperschall, was deren Wirkung verstärkt. Bei der Arbeit lasse ich mich von Impulsen leiten, wobei ich spüre, wann der Klient bspw. von der Anspannung in den „Heilraum“ eintritt. Nach meiner Behandlung entlasse ich ihn in die Stille, wo alles abklingen, sich einschwingen und dadurch heilen kann. Körper, Geist und Seele befinden sich anschließend im Einklang. Mit welchen Beschwerden kommen die Menschen zu dir? Das ist ganz unterschiedlich. Hauptsächlich kommen sie zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Der Klang löst sanft, was abgesunken und verhärtet ist, z. B. unbewusste, alte Emotionen. Es können sich dann neue Perspektiven zeigen oder Zugänge zu Urvertrauen und Verbundenheit öffnen. Auch Wunden heilen schöner und schneller. Die Klangtherapie ist eine gute Ergänzung zu allen Therapieformen und zur Schulmedizin, denn der Klang bringt alles wieder in die Balance zurück. Er löst nur, was für den Klienten in dem Moment transformiert werden darf. Neuerdings genießen die Kunden das Angebot auch zum Wellnessen und zur Entspannung. Vielen Dank für das Interview und das wunderbare Klangerlebnis! 61

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