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OMNIA Nr. 4

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Februar November 2017

Februar November 2017 2016 - - Ausgabe #05#04 Ein Pflanzenwesen stellt sich vor Die Christrose Helleborus niger Allesheiler Pflanze der Stille und Harmonie Für die vier Säfte und Temperamente Die Dosis macht das Gift! Ihre vielen Volksnamen zeigen uns, wie sehr diese Pflanze geachtet und auch als Heilmittel in früheren Zeiten verwendet wurde. Einige davon sind: Allesheiler, Gallwurzel, Schwarze Nieswurz, Christrose, Schneerose, Wolfszahn, Frangenkraut, Feuerkraut, Schelmwurz, Berserker. Sie ist ein Wesen der Stille, vielleicht sogar eines aus einer anderen Welt. Ein Berserker (Bär) ist sie für Wolf Dieter Storl. Für die Bauern aus unserem Tal war sie schon oft die Rettung für eine Kuh, die die Schwindsucht hatte, da sie das Gift aus dem Organismus zieht („Gällna“ von Gallwurz ist dafür der Begriff im Volksmund). Ein kleiner Schelm, der auf sich aufmerksam macht, da er Kahlfröste überdauert und klirrende Kälte ihm nichts anhaben kann. Er legt sogar noch eines drauf und blüht in den Winter hinein. Und nicht zuletzt ist sie als „Schwarze Nieswurz“ ein Pflanzenwesen des Arztes und Naturforschers Paracelsus. Sie ist ein Wesen der Stille. Um der Christrose in unserer heimischen Natur zu begegnen, müssen wir die Alltagswelt zurücklassen und sogar das Auto. Wo nur noch schmale Alpenwege uns in die Stille der Berge führen, ist sie daheim. Doch selbst hier werden wir sie nur selten entdecken, da sie ja im Winter oder dem frühen Frühjahr ihre Blütchen aus dem Schnee reckt. Nur wenige kennen ihre großen, ledrig glänzenden Blätter, die bis zu drei Jahre wintergrün sind. In dieser Stille, oft in lichten Mischwäldern oder am Waldrand, versteckt unter Latschen, in Gesellschaft von Türkenbund, dem Schwalbenschwanz-Enzian, der Alpen- anemone und auch dem giftigen Eisenhut fühlt sich diese vermeintliche Rose wohl. Die Christrose, unser Pflanzenschelm, blüht nur wie die edelste aller Rosen; in Wahrheit ist sie ein Hahnenfußgewächs und liebt feuchten aber kalkhaltigen Boden. Als Pflanze der Stille möchte sie auch die Menschen in die Stille und ihre eigene Tiefe führen und als Heilpflanze „Schwarze Nieswurz“ verweist sie auf die Wurzel, die sehr giftig ist. Die Älpler aus vergangener Zeit hatten noch das Wissen, diese Wurzel im Sinne von Paracelsus anzuwenden: „Die Menge macht eine Pflanze zur Gift- oder Heilpflanze!“ Foto: Shutterstock 44

NATUR RAUM Sie kommt aus einer anderen Welt, dem Weltjenseitigen. Sie ist eine von einer unsichtbaren Welt, da wo die Uhren anders gehen - oder besser, wo die Zeitrechnung noch nicht erfunden wurde. Pfarrer Weidinger würde es wohl so ausdrücken: Sie ist ein Wesen von Drüben, dem Weltjenseitigen und erscheint in dieser Welt, um uns an das vermeintlich verlorene Paradies zu erinnern. Dieser Garten, in dem es noch kein Gut und Böse, kein Schön und Hässlich gab…kein Richtig und Falsch. Wieder in diesen Zustand zu kommen, für Bruchteile vielleicht, ist eine Illusion. Doch unser Pflanzenwesen möchte uns in Berührung bringen mit dieser Urwei- sheit, die dem Bild des Paradiesgartens, des Schöpfungsgartens zugrunde liegt (s. Bericht „Der Jahreskreis“ in OMNIA Nr. 1/2016). Allesheiler und Gallwurz: Ein Pflanzenwesen der Harmonie Im übertragenen Sinn steht dieser Garten für unseren inneren Garten, den Urquell in der Mitte und die vier Ströme, die von diesem Quell ausgehen und die Gartenbezirke bewässern. Diese vier Ströme können wir als die vier Säfte in unserem Körper sehen. Aber auch die vier Temperamente, die zu stark oder zu schwach in Bezug auf diese Säfte vorhanden sein können. Die vier Körpersäfte und die entsprechenden Temperamente sind: Blut - Sangues Schleim - Phlegma gelbe Galle - Cholerika schwarze Galle - Melaina chole. Wirkung: Sie reguliert die vier Säfte in unserem Organismus. Sie ist sehr giftig Phlegmatiker und deshalb nur in homöopathischen Dosen zu verwenden. Schleim: weiß Betroffene Organe: Dickdarm, Gehirn Eigenschaften im Ungleichgewicht: (im Positiven) gemütlich; (im Negativen) schwerfällig, beharrlich, Geschmacksinn: salzig Stimmung: Trauer, Wandlung Sanguiniker Blut: blau, rot Betroffene Organe: Herz, Dünndarm Eigenschaften im Ungleichgewicht: (im Positiven) heiter, aktiv, fördert die Lebenskraft; (im Negativen) aufbrausend Geschmacksinn: süß Stimmung: Freude Melancholiker Schwarze Galle: schwarz, olivfarben Betroffene Organe: Magen, Milz Eigenschaften im Ungleichgewicht: (im Positiven) bedacht; (im Negativen) grübelt, sinniert Geschmacksinn: scharf, bitter Stimmung: Sorge Choleriker Gelbe Galle: orange Betroffene Organe: Galle, Leber Eigenschaften im Ungleichgewicht: (im Positiven) begeisterungsfähig; (im Negativen) reizbar, erregbar Geschmacksinn: bitter, brennend Stimmung: Wut, Ärger 45

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