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OMNIA Nr. 18

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Ausgabe #18 Foto: © Petra Hinze 26

Gemeinschaft Tief in mir ist ein Raum, der sich nach Gemeinschaft sehnt. Doch was ist das genau? Was passiert gerade in mir und auf der Welt? Gibt es da eine tiefere Antwort nach dem Sinn des Lebens? W Wie oft kreiste dieses für mich so bedeutsame Wort „Gemeinschaft“ in den letzten Monaten in meinem Kopf herum. Ich kann es kaum zählen. Gedanklich gehe ich, wenn ich es höre, zurück in meine Kindheit. Ich kann mich glücklich schätzen, in einem Dorf mit 150 Seelen aufgewachsen zu sein. Jeder kannte jeden. Man sorgte sich um den Einzelnen, schaute mal über den Gartenzaun und tauschte sich aus. Aber man ließ den Anderen dennoch sein, wie er war. Und wenn der Segen mal schief hing, dann gab es zur Versöhnung auch mal einen Schnaps in der Dorfkneipe bei Bärbel. Das ist übrigens meine Mutter – sie war oft wie eine Psychologin für die Menschen da. Wenn der Zucker zu Hause ausgegangen war, ging man hinüber zu Frau Wachholz. Man tauschte einfach Naturalien aus. Ich denke, einige, die diese Zeilen hier lesen, haben das in ihrer Kindheit auch erlebt. Und manche praktizieren es heute vielleicht noch genau so. Zu jeder Jahreszeit war ich unbesorgt im Freien alleine oder mit den Dorfkindern. Was hatten wir für einen Spaß und welch unglaubliche Abenteuer erlebten wir im meterhohen Mais! Manchmal machten sich die Eltern natürlich dennoch Sorgen, wenn man nicht wie verabredet nach Hause kam – dann wurden Suchaktionen gestartet und das ganze Dorf machte sich auf den Weg. Mein Zuhause war auf einem großen Bauernhof mit vielen Tieren und einem großen Garten. Heute nennt man das „Selbstversorger“. Meine Eltern, Geschwister, meine Oma und ich lebten in einem Haus. Wir teilten alles, wir konnten alle gut miteinander. Meine Oma war eine gute Seele. Natürlich gab es – wie überall – mal ein Ach unter dem Dach. Für mich als Kind war es jedenfalls das Paradies. Und dennoch bin ich in die Welt gegangen. Hinaus, um vieles zu erleben, zu erfahren und zu lernen. Meine Basis hat mich immer gestärkt. Und in dem Moment, wo ich diese Zeilen hier schreibe – ich sitze auf dem Hof meiner Eltern – kommt Frau Wachholz und besucht meine Mutter. Manches bleibt eben für lange Zeit bestehen. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht ... Gemeinschaft ist ein Ort des Sich-zu-Hause-fühlens und des Teilens. Wobei „Teilen“ so viel bedeutet und sein kann. Was kann man alles miteinander teilen? Und was möchtest du teilen? In einer Gemeinschaft, so glaubt man, teilt man alles ... Was gehört zu einer großen oder kleinen Gemeinschaft dazu? Toleranz, Austausch, Werte und Zusammenhalt. Der Wunsch nach etwas Gemeinsamem, auch nach Zugehörigkeit, zeigt sich in den letzten Monaten bei vielen Menschen sehr deutlich. Daraus schöpfen wir unsere eigene Stärke. In dieser Zeit, die gerade ist, brauchen wir alle Kraft und Wurzeln, die uns stärken. „Back to the roots – zurück zu den Wurzeln“, könnte man fast sagen. Wir sehnen uns danach, Orte zu kreieren, wo ein „Gut“ erhalten und gepflegt wird. Ein Gut könnte dementsprechend auch ein Wert sein – eine Wertegemeinschaft, eine Interessensgemeinschaft. Und tatsächlich geben Lebensgemeinschaften im großen und kleinen Stil vielen Menschen gerade sehr viel Sinn im Leben. Wir Menschen sind nicht für das Alleinsein geschaffen. Wir brauchen den Austausch, die Berührbarkeit, das Eingebunden-Sein. Gemeinschaft bedeutet nicht zwingend, zusammen zu wohnen. Sie bedeutet auch, dass sich eine Gruppe von 27

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