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OMNIA Nr. 1

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Februar 2016 - Ausgabe

Februar 2016 - Ausgabe #01 eins nach dem anderen, ein. Zuerst sind die Tiere überrascht. Dann werden sie müde, gehen in die Höhlen. Nun kommen die Fledermäuse und fliegen herum. Eva breitet ihren Umhang aus, die Fledermäuse huschen hin und her. Fliegen unter ihrem Umhang durch. Das Spiel kann von Musik oder sprachlich vom Spielleiter begleitet werden. Wie der Gong das Eintauchen in die Rolle ermöglicht, holt er die Kinder am Ende des Spiels wieder in die Realität zurück. Das Nachgespräch stellt ein abschlieβendes Einlassen auf die Rolle dar. Das Kind lernt im Gespräch den positiven Umgang mit Gefühlen und ein bewusstes Reflektieren wird erfahren. Foto: © Marion Seidl-Hofbauer - Shutterstock Eva:„Als Himmel war ich zwar schön, aber es war fad. Da habe ich mir gedacht, als Nachthimmel decke ich einfach alles zu, und bin runter gegangen. Ein richtiger Himmel war ich aber erst, wie die Fledermäuse in mir geflogen sind.“ Stefan: „Fledermaus sein ist super. Ich bin richtig im Himmel geflogen!“ Die Kinder lernen durch den klaren, wiederkehrenden Ablauf, wiederholende Rituale und die Freude am gemeinsamen Spiel: • Sie wählen aus einem Impuls eine Rolle aus, setzen sie kreativ um und reflektieren ihr Tun. • Sie erfahren im Spiel viel über sich selbst und lernen nonverbal zu kommunizieren. • Sie finden durch das Spiel ihre Plätze im Klassengefüge besser. • Sie setzen im Spiel soziale Handlungen und erfahren daraus resultierende Konsequenzen. • Sie erfassen den Lernstoff spielerisch und verankern ihn durch die Emotionen im Spiel. • Sie erleben sich angenommen und integrieren diese Haltung anderen gegenüber. • Sie lernen Ordnungen zu erfassen und werden gelassener, wenn es zu Konflikten kommt. • Sie orientieren sich an Lösungen, erkennen ihre Ressourcen und lernen sie zu nützen. Durch den Aspekt „ich kann so sein wie ich bin“ zeigen sich die Kinder mit ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten. Jede Rolle eröffnet dem Kind unterschiedliche Erlebensebenen 74

KIND SEIN „Ich kann so sein wie ich bin.“ und lässt es das Leben spielerisch erfahren. Solche Erfahrungen bilden einen Grundstock für faires, demokratisches gemeinschaftliches Handeln in Gruppen. Dies bewirkt beim einzelnen Kind eine Steigerung des Selbstwertes, der Selbstwahrnehmung, des Selbsteinschätzens und der Selbstständigkeit. In Klassen, in denen Integration gelebt wird und in Klassen in denen Kinder aus verschiedenen Ländern und Kulturen sind, macht es Sinn eine Methode anzubieten, die auf Sprache verzichtet. Die Arbeit mit den Jeux Dramatiques bietet den Kindern auch die Möglichkeit, unterschiedlichste Themen in spannenden Projekten zu erarbeiten. So wurden bereits Projekte zu historischen Themen, Tierthemen, Leseprojekte, Kunstprojekte, Soziale Themen wie Suchtprävention, Umgang mit Aggressionen, Groβprojekte im öffentlichen Raum und Aufführungen realisiert. Einfach spielen, ist das Ziel der Jeux Dramatiques. Gleichzeitig bringt dieses nonverbale miteinander Tun, Stockendes wieder in Fluss, es fördert die Kreativität, macht Spaβ, bringt Lösung für manche Probleme, Freude und einander Verstehen. Marion Seidl-Hofbauer WEITERFÜHRENDE LITERATUR: • Theater spielen Jeux Dramatiques Hrsg. von Marion Seidl-Hofbauer, Myrtha Frei, Maud Kreisel im Maternus Verlag 2015 NEU! • Jeux Dramatiques in der Grundschule Soziales Lernen durch das Ausdrucksspiel von Marion Seidl-Hofbauer im Brigg Verlag 2009 • Ich zeig dir meine Welt Menschen mit Behinderungen im szenischen Spiel von Marion Seidl u. Erich Heiligenbrunner im Ökotopia Verlag 1994 • Jeux Dramatiques mit Kindern 2 Ausdrucksspiel aus dem Erleben von Heide Frei im Zytglogge Verlag 1990 75

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