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Februar 2016 - Ausgabe

Februar 2016 - Ausgabe #01 64 Foto: © Elisabeth Zerlauth

NEUE PFADE Glückliche Haare Der energetische Haarschnitt von Wolfgang. Ein Erlebnis! Es ist 8.00 Uhr und mein Tag beginnt beim Frisör, genauer beim Naturfrisör. Vor Jahren habe ich ihn zufällig auf einer Ausstellung kennen gelernt und seitdem warte ich auf den Tag, an dem ich bereit bin: Bereit für die Veränderung! Er meinte damals, es sei nicht leicht, vom chemischen Färben auf Naturprodukte umzusteigen, deshalb sei es ein Schritt, der sehr gut überlegt sein will. Damals trug ich noch die Haarfarbe „blau-schwarz“, die mittlerweile einem dunkelbraun gewichen ist. Vielleicht deutete er damals auch an, dass es eine innere Bereitschaft voraussetzt, eine Entwicklung in Richtung „ natürliches Sein“, oder hin zur Natur an sich? Ich lasse mich überraschen, als ich die Tür zum Salon öffne. Die Vögel, die einen groβen Käfig am Fenster besetzen pfeifen mir fröhlich entgegen sonst herrscht herrliche Stille. Es gibt nur einen Frisierstuhl, der in der Mitte steht. Hier wird also nicht parallel an mehreren Köpfen gearbeitet, nehme ich erstaunt zur Kenntnis. Angekündigt hatte ich mich bereits am Telefon mit dem Wunsch nach einer neuen Haarfarbe aber Wolfgang meinte: „Ich sehe mir erst dein Haar an, dann schauen wir weiter!“ Mit kritischem Blick erforscht er sofort mein Haupt, als ich auf dem Frisörstuhl platznehme und erklärt: „Im Grunde geht es darum, zu erkennen, was gerade Thema ist und die Haare zeigen es dir, genauso wie beispielsweise deine Haut. Sie sind auch ein Ausdruck deines Innersten, sprichwörtlich die Verlängerung davon.“ Wolfgang steht vor mir und erkennt die feinen Krausen, die von meinem Kopf abstehen und aus der Rolle fallen, sich nicht mit den schulterlangen Haaren verbinden wollen. Er sieht meine vier Farben, die langsam rauswachsen und stellt fest, dass ich feine Haare habe. Bedächtig kämmt er sie mit einem Holzkamm: „Ich finde die künstlichen Farben mögen sie gar nicht. Die Haare sind zum Teil an den Spitzen gespalten und verknotet. Du kannst jetzt loslassen und die alten Verknüpfungen lösen. Die brauchst du nicht mehr.“ Er greift zur Schere dreht sie schwungvoll, setzt an, schneidet, dreht sie mal um mal gekonnt zwischen seinen Fingern, bevor er sie präzise zuschnappen lässt. Das Handwerk eines Figaros bekommt neue Dimensionen! Strähne um Strähne kämmt, schneidet, ja streichelt er meine Haare. „Manche nennen das einen energetischen Haarschnitt, aber alles ist Energie, also auch das Haareschneiden“, lacht Wolfgang. „Ich bin in Verbindung mit dem Menschen, der vor mir sitzt – du gibst mir und ich gebe dir – und so entsteht etwas Neues. Du wirst sehen, die Haare sind nachher anders.“ Er erzählt nicht viel beim Schneiden sondern ist konzentriert, ja im Austausch mit meinen Haaren. Angenehm und still ist es und ausnahmsweise ist kein Spiegel vor 65

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