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OMNIA Nr. 1

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Februar 2016 - Ausgabe

Februar 2016 - Ausgabe #01 Foto: Shutterstock Materiellen uns sichtbar eingerichtet und sind beinahe verhaftet in äuβeren Abhängigkeiten. Doch die Seele kann sich mit dieser aufgebauten Welt nicht zufrieden geben, sie möchte sich aus diesem engen Korsett befreien und in ihre eigene Bestimmung hineinwachsen, in ihre Berechtigung auf Leben ohne auferlegte Zwänge und Richtlinien, die unsere Zeit vorgibt. Spätestens durch eine Krankheit oder das Erkennen, dass die Kräfte schwinden, die Konzentration nachlässt, vernehmen wir den Hilferuf der Seele; zunächst als Unruhe, als geistige Verwirrung, bei manchen als Burn-out oder als depressive Verstimmung. Umso gröβer die Not der Seele ist, desto kräftiger sind die Symptome unseres Körpers, und es ist wichtig, diesen Aufschrei zu erkennen. Das Johanniskraut möchte uns in solchen schweren Phasen des Lebens auf diese Balance, diesen Gleichklang von Körper und Seele aufmerksam machen, auf dieses In-sich-Ruhen um gute und klare Entscheidungen treffen zu können. Dabei zaubert es die Symptome nicht einfach weg. Manchmal kann es sogar sein, dass wie ein innerer Kampf zwischen Ego und Selbst entsteht so. Indem das Johanniskraut jedoch den Bereich im Gehirn abschirmt, der äuβere Reize aufnimmt und somit die ständige Reizüberflutung dämmt (besonders bei sehr empfindsamen Menschen), kann sich der betroffene Mensch besser auf den inneren Vorgang der Seele einlassen und diese Stimme besser hören. Zudem nährt das Rotöl Hyperazin die Nerven und stärkt das Nervenkleid. Es ist fast so, als hüllt und dieses kraftvolle Pflanzenwesen mit seinem reinen roten Schutzmantel ein, um diesen inneren Prozess des Erkennens eingefahrener Lebensweisen, überfälliger Lebensmuster und alter Glaubenssätze zu sehen. So wird der Blick für das Eigentliche geschärft und die Altlasten, die dem Leben nicht mehr dienen, dürfen gewürdigt und abgelegt werden. Dieses Erkennen ist wichtig, damit ein Verständnis für die Heilung und mehr noch für das Heil sein entsteht. Wir können die Gesundheit nicht machen, sie lässt sich nicht zwingen. Die Krankheit darf nicht als Feind des Lebens oder gar als Strafe gesehen werden. Auch herausragende Menschen, wie beispielsweise Hildegard von Bingen und Theresa von Avila hatten mit Krankheit zu tun. Sie schilderten diese als dunklen Durchgang zu hellem Licht, das sie ohne diesen Prozess nicht gesehen hätten. Mit Blick auf den Jahreskreis, im ewigen Stirb und Werden, können wir diese Einsichten gewinnen und zu tieferen Erkenntnissen vordringen. Wir dürfen sehen, dass beide Bewegungen des Lebens Berechtigung haben und keine besser oder schlechter wie die andere ist. Im Bejahen der aufsteigenden und der absteigenden Kraft liegt der Schlüssel, der uns zu diesem Gleichklang, der das Johanniskraut verkörpert, führen möchte. Es selbst ist Meisterin beider Bewegungen und mischt, verwandelt und vereint sie ständig neu in sich. An heiβen Sommertagen scheint es sogar, als wäre dieser Vorgang in einem ätherischen Pulsieren über und um das Johanniskraut zu sehen. Die Kraft im Johanniskraut ist im Mittsommer im Jahreskreis und am Mittag im Tagesablauf am stärksten. Zu diesem Zeitpunkt treffen die Kräfte aufeinander, deshalb wird das Johanniskraut in dieser Zeitqualität für Heilzwecke geerntet. Das Tüpfelkraut, so bezeichnet es ein alter Volksname, der auf seine hohe Transparenz aufmerksam macht, schenkt uns zur Wintersonnenwende, dem Zenit am dunklen Pol, wieder ein starkes Zeichen. Denn selbst wenn die Natur mit einer Schneedecke überzogen ist, ragen da und dort die Stängel mit den Fruchtständen des Johanniskrautes heraus. Dann scheint es, als würde sie uns zuwinken, um an das Licht des Sommers zu erinnern und in einem tieferen Verständnis an ein Licht im Inneren der Seele, das nur im Annehmen der dunklen Lebensdurchgänge gesehen werden kann. Zu dieser Zeit schenkt uns dieses höchste Lichtkraut die Früchte der Selbsterkenntnis, aber auch die Kraft, die uns zuwächst, die Resilienz, wenn wir uns auf Wandlungsprozesse einlassen. Diese Widerstandskraft, die das Johanniskraut im Winter zeigt, schenkt uns Zuversicht und Mut, auch weitere Lebensaufgaben zu meistern. Nicht umsonst wurde das Kraut auch als „Jageteufel“ bezeichnet, da es die inneren Stimmen verjagt, die uns in weiteren Bewährungsproben und Wachstumsschritten klein machen möchten. Susanne Türtscher 34

NATUR RAUM Der Jahreskreis Weisheit und Mysterium des Wandels Der Mensch lebte immer schon mit der Natur: Er ist in ihr geboren und aufgewachsen. Sein Leben hängt im Ursprung von ihr ab, vom Sonnenaufund Sonnenuntergang, vom Wechsel der Gezeiten und Jahreszeiten. Ein Gesetz des Universums ist: Wie im Außen so auch im Innen. Was uns die Natur zeigt, läuft auch in der eigenen Entwicklung gemäß dem natürlichen Zyklus ab. Die genaue Beobachtung der Jahreszeiten als unbewusstes Rad des Lebens kann uns helfen, unser eigenes Leben besser zu verstehen. In welcher Phase bin ich gerade? Im Norden, weil ich klare Entscheidungen treffe, oder im Süden, im Fest des Lebens? Der Jahreskreis hilft uns, die Phasen zu erkennen und das Auf und Ab zu akzeptieren. Ein Text vom Ursprung und vom Wesen des Jahreskreises von Susanne Türtscher. Foto: Shutterstock „Es gibt eine Weisheit, die älter ist als ich, älter als meine Mutter, älter als meine Groβmutter, älter als meine Groβväter und Urgroβväter. Sie entstand durch das Hineinlauschen, Hineinspüren, Hineinstaunen der ersten Menschen in die Erde, den Kosmos, die Gestirne. Sie entstand durch genaues Beobachten des Zeitenwechsels, der Rhythmen des Lebens, der Jahreszeitqualitäten und der Übergänge - im Beobachten vom Lauf der Sonne und der daraus entstehenden Wirkungen auf der Erde, dem Werden und Vergehen der Vegetation. Sie entstand in der Erkenntnis von Naturgesetzen, im Wunder des Lebens, aber auch in deren Zerstörung. Diese Weisheit überdauerte die Vertreibung aus dem Paradiesgarten und möchte uns wieder dahin zurückbringen.“ (Aus dem Erdenmysterium von Susanne Türtscher) 35

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